Latexhandschuhe hält eine Gifttube in der Hand

Quecksilbervergiftung: Symptome und Wirkweise im Menschen

Raik Garve

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In diesem Blogartikel schauen wir uns an, mit welchen drei Arten von Quecksilber wir es im Alltag zu tun haben, welches die Quellen für eine Quecksilberbelastung sind und was es für erschreckende Fakten u.a. zu den Symptomen einer Quecksilbervergiftung und deren fatalen langfristigen Auswirkungen in unserem Körper gibt.


Inhaltsübersicht

Quecksilbervergiftung: Schlimmer als erwartet

Eine Untersuchung öffentlicher Gesundheitsbehörden aus 17 europäischen Staaten, den Färöer Inseln und der Abteilung für Umweltmedizin der Harvard School of Public Health in Boston/USA zeigt deutlich die ökonomischen Folgen durch die chronische vorgeburtliche Quecksilberbelastung in Europa:

Customers served! 100000 Kinder mit Methylquecksilberbelastung geboren
Customers served! 100000 Neugeborene über den WHO Grenzwerten

Die Wissenschaftler gehen von jährlich mehr als 1,8 Millionen Kindern innerhalb der Europäischen Union aus, die mit einer relevanten Methylquecksilberbelastung geboren werden. Schätzungsweise 200.000 Neugeborene werden mit einer Belastung geboren, die über den Grenzwerten der WHO liegen

Customers served! 100000 weniger IQ-Punkte pro Jahr
Customers served! Bis 100000 volkswirtschaftlicher Schaden

Die Berechnungen beruhen auf Daten, die durch das Europäische Forschungsprojekt DEMOCOPHES erhoben wurden, in dem eine Human-Biomonitoring-Studie in 17 europäischen Ländern nach gleichen Vorgaben und mit gleichen Methoden durchgeführt wurde.
Quelle

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Die 3 Arten von Quecksilber für eine mögliche Quecksilbervergiftung

Wir haben es mit drei verschiedenen Arten von Quecksilber zu tun:

Erstens dem elementaren Quecksilber wie wir es aus dem Periodensystem kennen. Dieses Quecksilber hat nur eine ganz geringe Resorptionsrate von ungefähr 0,001 bis 0,01 Prozent. Das heißt, dass durch die geringe Stoffaufnahme von diesem Quecksilber keine große Gefahr für eine Quecksilbervergiftung und den dazugehörenden Symptomen ausgeht.

Zweitens gibt es das sogenannte anorganische Quecksilber. Man spricht auch von Quecksilbersalzen. Deren Resorption ist bereits etwas höher – vor allem, wenn man es über den Mund aufnimmt, da es wasserlöslich ist.

Die dritte Art von Quecksilber ist die gefährlichste. Das organische Quecksilber führt am häufigsten zu Vergiftungssymptomen. Man spricht auch vom sogenannten Mono- oder Dimethylquecksilber. Dieses Quecksilber hat eine Resorptionsrate von 100 Prozent! Es ist sehr gut fettlöslich und lagert sich daher besonders in fetthaltigen Organen ein, wie zum Beispiel dem Gehirn, den Keimdrüsen und Nieren. Fatalerweise sind das alles lebenswichtige Organe.

Fakten zum Quecksilber

Bevor wir uns anschauen, welche konkreten Auswirkungen Quecksilber auf unsere Gesundheit hat, hier noch ein paar wichtige Fakten:

Was viele nicht wissen, ist, dass Quecksilber auf der ganzen Welt zu den gefährlichsten und giftigsten nicht-radioaktiven Elementen überhaupt gehört. Quecksilber ist für unsere Nervenzellen zehnmal giftiger als Blei! Ich komme gleich noch darauf zurück, warum das so ist.

Ein weiterer Fakt: Quecksilber hat eine extrem lange Halbwertszeit von 18 bis etwa 30 Jahren! Was bedeutet das genau? Wenn man unter einer Quecksilbervergiftung leidet und es kommt keine weitere zusätzliche Belastung hinzu, dann dauert es zwischen 18 und 30 Jahren bis man den anfänglichen zur Vergiftung führenden Quecksilbergehalt in seinem Körper um die Hälfte reduziert hat. So lange bleibt das Quecksilber also in unserem Körper.

Außerdem können bereits kleinste Mengen für eine Schwermetallvergiftung ausreichen. Es spielt daher keine große Rolle, wie niedrig oder wie hoch Grenzwerte definiert werden, weil jede von uns aufgenommene Menge gefährlich ist: Denn Quecksilber sammelt sich über Jahre in unserem Körper an und hat wie oben erwähnt eine lange Halbwertszeit.

Wahrscheinlich kannst Du bereits nach diesem Einstieg verstehen, warum eine Quecksilbervergiftung samt ihren Symptomen so gefährlich für unsere Gesundheit ist.

Rund 20 % der Tiere, die in den vergangenen Jahren untersucht wurden, zeigten in ihrem Körpergewebe erhöhte Konzentrationen des giftigen Schwermetalls. Besonders hohe Konzentrationen, die alle neurotoxischen Grenzwerte übertreffen, fand man im Gehirn von Beluga Walen.

Was sind die Belastungsquellen für Quecksilbervergiftungen im Alltag

Jetzt schauen wir uns an, wo wir im Alltag mit Quecksilber zu tun haben. Damit möchte ich Dich dafür sensibilisieren, wo überall Gefahrenquellen lauern können.
Belastungsquellen für Quecksilbervergiftungen im Alltag - Infografik
  • Etwa 80 Prozent der Quecksilberbelastung, unter der die Menschen heute leiden, entstehen durch Amalgam-Zahnfüllungen. Amalgam ist eine Legierung, die zu circa 50 Prozent aus Quecksilber besteht. Leider wird die weiche Legierung heute immer noch von Zahnärzten für die Füllung von Löchern in Zähnen verwendet. Viele verstehen nicht, dass durch die Bewegung des Mundes, durch heiße oder kalte Getränke als auch durch säurehaltige Speisen aus diesen Legierungen stetig kleine Quecksilberverbindungen aus diesen Legierungen herausgelöst werden. Diese Quecksilberverbindungen können in Form von unsichtbaren Dämpfen, also in Form der gefährlichen organischen Quecksilberverbindungen, sehr leicht über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und von dort direkt ins Gehirn gelangen.
  • Eine weitere bedeutende Belastungsquelle sind Impfstoffe, allen voran der Inhaltsstoff Thiomersal, ebenfalls eine Quecksilberverbindung.
  • Auch Farben, Bleichmitteln oder imprägnierten Stoffen, die in der Textilindustrie verwendet werden, können Quecksilber enthalten.

Neben Amalgamfüllungen gehören Fische zu den größten Quecksilberquellen

  • Die Quecksilberbelastung in Fischen nimmt ebenfalls auf bedenkliche Weise zu.

  • Manch einer hat noch das klassische Quecksilber-Fieberthermometer zuhause. Wenn es runterfällt und zerspringt, werden unsichtbare und giftige Dämpfe freigesetzt. Die beste Maßnahme, um eine Quecksilbervergiftung und deren Symptome zu vermeiden, ist den Raum zu verlassen und gründlich durchlüften.

  • Batterien sind eine weitere Quelle. Auch bei Erzabbau, Goldgewinnung und auf Mülldeponien wird Quecksilber freigesetzt. Ebenso geben Krematorien und Kohlekraftwerken viel Quecksilber in die Luft ab. Durch Verbrennung entweicht es aus der Kohle. Allein durch diese Braunkohleverstromung gelangen in Deutschland jährlich ca. vier Tonnen Quecksilber von insgesamt sieben Tonnen Gesamtemission in die Umwelt

  • Deswegen müssen auch Krematorien entsprechende Filtersysteme installieren, weil teilweise, auch wenn es makaber klingt, die körperlichen Überreste von einigen Menschen Sondermüll sind. Denn unglücklicherweise sind Vergiftungserscheinungen zur Norm geworden.

  • Weitere Quellen sind Insektizide, Pestizide, Holzschutz- sowie Desinfektionsmittel oder Konservierungsstoffe. Auch hier ist Quecksilber enthalten, da es abtötend wirkt.

  • Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen gehören zu den unterbewerteten Gefahren. Eine Energiesparlampe ist im Prinzip eine kompakte Quecksilber-Dampf-Lampe. Wenn sie zerbricht, dann gelangt dieser Dampf sofort in die Umgebung. Diese Dämpfe sind unsichtbar, geruchlos, aber wir atmen sie ein. Die Folge kann eine Quecksilbervergiftung mit Symptomen sein, von denen Du weiter unten lesen kannst. Aus diesem Grund sind Energiesparlampen auch Sondermüll. Man sollte sie nicht einfach in den Hausmüll werfen, denn damit trägt man dazu bei, dass noch mehr Quecksilber in unser Grundwasser gelangt.

Wie giftig Quecksilber ist, zeigte sich in der japanischen Stadt Minamata

In der Bucht von Minamata entsorgte ein örtlicher Chemiekonzern über viele Jahre Abfälle, die große Mengen Methylquecksilber enthielten. In der Folge reicherte sich diese Form von Quecksilber in Fischen und Schalentieren an.

Viele dieser Meerestiere landeten auf den Tellern der Menschen, die nichts von deren Belastung durch Quecksilber ahnten. Das Ergebnis: Vor allem in den 1950er-Jahren erkrankten in Minamata Tausende von Menschen an einer Quecksilbervergiftung  und über 2.000 Menschen starben daran.

Wie Quecksilber unseren Stoffwechsel, unser Nervensystem und die körpereigene Entgiftung torpediert

Wie wirkt sich nun Quecksilber tatsächlich auf unsere Gesundheit aus? Welche Symptome entstehen durch eine Quecksilbervergiftung?

Wirkung des Quecksilbers auf unseren Stoffwechsel

Der schädigende Mechanismus ist ganz einfach: Quecksilber zerstört Proteine wie Enzyme und Hormone in unserem Körper. Es interagiert mit dem Schwefelatom innerhalb dieser Eiweißverbindungen. Damit blockiert es unseren Stoffwechsel.

Unser gesamter Zellstoffwechsel wird im Grunde von Enzymen am Leben erhalten. Hormone steuern sein Zusammenspiel.

Werden nun die Proteinhormone und Enzyme durch Quecksilber geschädigt, werden sie blockiert und unser ganzer Stoffwechsels funktioniert nicht mehr richtig.

Die Auswirkungen von Quecksilber auf das Nervensystem

Anfangs hatte ich schon erwähnt, dass Quecksilber auch zerstörerisch auf unser Nervensystem wirkt, und zwar zehnmal mehr als Blei. Denn Nervenzellen enthalten viele Eiweiße, auf die das Quecksilber direkt wirkt, sowie Schwefelverbindungen, an die es sich bindet. Auf diese Weise unterbricht Quecksilber die Wirkung der entsprechenden Enzyme und Hormone.

Unsere Nerven benutzen Enzyme zur Übermittlung von Reizen, was deren Hauptaufgabe ist. Ohne Enzyme können wir weder atmen noch uns bewegen. Sogar die Zellteilung ist von Enzymen abhängig. Ein Leben ohne Enzyme ist für unseren Körper daher nicht möglich.

Quecksilber unterbindet die körpereigene Entgiftung

Schwerwiegende Symptome aufgrund einer Quecksilbervergiftung entstehen auch, weil Quecksilber die Ausleitung und Entgiftung von anderen Schwermetallen verhindert. Dies führt zu einer Vergiftungserscheinung. 

Wie geschieht das? Der Körper hat körpereigene Enzyme, die entgiften können. Gerade die Leber produziert Entgiftungsenzyme und Quecksilber blockiert diese Enzyme. Zur Erinnerung, die Enzyme sind Eiweiße, wobei Quecksilber sich an die Schwefelgruppen bindet und die Funktion behindert. 

Und damit verhindert Quecksilber die Ausleitung von anderen Schwermetallen, aber auch anderen Stoffen, wie Medikamente oder bestimmte Stoffwechselendprodukte, die abgebaut und ausgeschieden werden müssen.

Das gefährliche ist: Quecksilber blockiert den Schlüssel der körpereigenen Entgiftungssysteme.

Wenn also Quecksilber vorhanden ist, kann der Körper nicht mehr richtig entgiften. Und das ist sehr gefährlich für unsere Gesundheit.

Quecksilbervergiftung: Symptome und Wirkung auf die Gesundheit

Jetzt erläutere ich dir, was für Auswirkungen eine Quecksilbervergiftung oder -belastung tatsächlich in konkreten Symptomen und Krankheitsbildern hat. Also, wenn sich Quecksilber im Körper einlagert, lagert es sich Vorliebe in fetthaltige Organe ein. Das betrifft demnach das Nervensystem, die Nieren und die Keimdrüsen.

Quecksilber belastet das Herz-Kreislaufsystem, Nerven, Nieren und Keimdrüsen

Dabei können folgende Quecksilbervergiftungssymptome entstehen:

  • Herz-Kreislauf-System:

    • Bluthochdruck

    • Schlaganfälle

    • Schnellerer Herzschlag, sogenannte Tachykardie

    • gefolgt von einem erhöhten Sauerstoffverbrauch und einem Sauerstoffdefizit

  • Nervensystem

    • Muskelzittern

    • erhöhte emotionale Labilität

    • Nervenentzündungen wie Autismus oder Polyneuropathie

    • Gedächtnisverlust bis hin zur Volkskrankheit Demenz

  • Nieren

    • Nierenentzündungen bis hin zu Niereninsuffizienz

    • Müdigkeit und Schlappheit durch eingeschränkte Entgiftung

  • Keimdrüsen

    • Fehlgeburten oder sogar Totgeburten

    • nachlassende Anzahl und Beweglichkeit der Spermien

    • bis hin zu Unfruchtbarkeit und unerfülltem Kinderwunsch

Lebenswichtige Organe wie die Nieren und die Keimdrüsen als auch das Herz-Kreislauf- und das Nervensystem werden also durch eine erhöhte Quecksilberbelastung extrem geschädigt. 

Quecksilbervergiftungs-Symptome sind aber keine unabwendbare Folge!

Was kann man bei einer Quecksilbervergiftung tun?

Ich denke, durch diesem Blogartikel über die Quecksilbervergiftung sowie deren Symptome wird jedem klar, wie wichtig Entgiftung in der heutigen Zeit ist. 

Der Vergiftungsprozess zieht sich meist über Jahre oder sogar Jahrzehnte hin. Es ist ein schleichender Prozess, so dass wir oft die Symptome nicht mehr genau einer Quecksilbervergiftung zuordnen können.

Der Zeitraum zwischen einer Quecksilberbelastung und dem Auftreten der entsprechenden Symptome und Krankheitsbilder ist oft so unermesslich groß, dass der Zusammenhang zwischen einer Quecksilberbelastung und dem Auftreten der entsprechenden Symptome und Krankheitsbilder selbst für Therapeuten und Ärzte nicht ersichtlich ist. Das macht eine Quecksilbervergiftung umso heimtückischer.

Das Zauberwort, um einer Quecksilbervergiftung und deren Symptomen entgegenzuwirken, heißt Entgiftung. Wir alle sind mehr oder weniger mit diesen Umweltgiften belastet. Denn niemand kann sich der Umwelt entziehen.

Wer mit dem bisher geschriebenen übereinstimmt, steht bereits vor der nächsten Herausforderung: Mit welchem Verfahren soll ich denn jetzt entgiften? Wie kann ich nachweislich Quecksilber und andere Schwermetalle aus meinem Körper herausbekommen? Und das auf eine Art und Weise, die nicht zu einer Verschlimmerung der Symptome durch eine Rückvergiftung führt.

Um Dir in dem Dschungel von hunderten Entgiftungsverfahren eine Orientierung zu geben und Dir ein effektives Entgiftungsverfahren ohne Rückvergiftung zu zeigen, habe ich ein eigenes Tutorial erstellt.

Es nennt sich: Was heißt Entgiftung und worauf kommt es hierbei wirklich an und dauert ca. 50 Minuten. Melde dich hier zum Entgiftungstutorial an und lerne deinen Körper nachhaltig zu entgiften.

Ich wünsche Dir alles Gute und vor allem bleib gesund!

Über den Autor RAIK GARVE

Raik Garve ist seit 2005 Gesundheitslehrer und Dozent in der Erwachsenenbildung. In seinen im gesamten deutschsprachigen Raum gehaltenen Vorträgen, Seminare und Webinaren vermittelt er seit vielen Jahren verständlich und praxisnah das gesamte Spektrum der Schul-, Natur- und Informationsmedizin. Das Ziel seiner Arbeit ist die Synthese von Erkenntnissen der klassischen Lehrschulmedizin mit der Jahrtausende alten Erfahrungsheilkunde zu einem für jeden Menschen leicht nachvollziehbaren und praktisch im Alltag umsetzbaren Gesamtkonzept. Mit diesem Wissen kann jeder zum Experten für die eigene Gesundheit werden.

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