Mit diesem Blogartikel möchte ich gern zu mehr Klarheit und Orientierung im heutigen Dschungel der unterschiedlichen Meinungen zum Thema einer gesunden Ernährung beitragen. Ich werde Dir hierfür drei einfache Ernährungstipps vorstellen, die ich selbst seit vielen Jahren praktiziere und die sich für mich sowohl als sinnvoll als auch einfach umsetzbar erwiesen haben.
Darum möchte ich auch Dir diese einfachen Ernährungstipps nicht vorenthalten.
Hier kannst Du den Blogartikel im Videoformat anschauen.
Ernährungsverhalten in Deutschland
Unser tägliches Essen
Das Angebot in den Supermärkten ist reichhaltig. In einem durchschnittlichen Supermarkt konnten wir im Jahr 2016 unter 1.755 verschiedenen Lebensmitteln wählen. Und in großen Supermärkten wurden sogar bis zu 15.000 unterschiedliche Lebensmittel angeboten.
Worauf kommt es beim Essen an?
1. Ernährungstipp: Weniger essen
Der erste wichtige Tipp in Bezug auf eine gesunde Ernährung ist ganz einfach, weniger zu essen und keine Völlerei zu betreiben.
Weniger zu essen bezieht sich nicht nur auf die Menge, sondern auch auf den Zeitpunkt, wann wir essen. Wir wurden so konditioniert, dass wir mindestens dreimal am Tag essen. Laut offiziellen Empfehlungen sollen wir sogar fünf Mahlzeiten am Tag essen.
So viel zu essen, ist dabei gar nicht nötig. Ganz im Gegenteil: Immer mehr Experten postulieren, dass zwei Mahlzeiten am Tag völlig genügen. Auch damit nehmen wir genügend Energie und Nährstoffe auf. Vorausgesetzt, unsere Ernährung ist ausgewogen.
Wie esse ich weniger?
Der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme ist entscheidend. Ich praktiziere eine Form des sogenannten Intervallfastens. Das heißt, ich mache relativ große Essenspausen. Ich nehme meine Mahlzeiten nur in einem bestimmten Zeitfenster zu mir.
Beispielsweise esse ich zwischen 10 und 18 Uhr, wenn ich Hunger habe. Das sind meist nur zwei Mahlzeiten am Tag. Die anderen 16 Stunden sind Fastenzeit. Während dieser Zeit esse ich gar nichts.
Mein Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme beträgt also 8 Stunden. Du kannst es auch extremer gestalten, indem Du nur zwischen 12:00 und 18:00 Uhr, also innerhalb eines Zeitfensters von 6 Stunden, etwas isst, und die restlichen 16 Stunden Intervallfasten.
Der wichtigste Effekt dieses ersten Ernährungstipps ist die geringere Belastung Deines Verdauungssystems. Der andere Aspekt ist, dass wir immer nur dann etwas essen sollten, wenn in unserem Körper auch ein Hungergefühl vorhanden ist.
Viele übernehmen automatisch die Essenszyklen ihrer Eltern oder Großeltern: klassischerweise um 8 Uhr Frühstück, um 12 Uhr Mittagessen, um 16 Uhr Kaffee und Kuchen sowie um 18 Uhr Abendbrot. Ich empfehle, nicht strikt nach der Uhr zu gehen.
Versuche doch einmal, es anders zu machen. Achte auf die Signale Deines Körpers und esse, wenn er tatsächlichen Hunger verspürt. Manchmal ist das Hungergefühl auch nur ein verstecktes Durstgefühl. Das findest Du heraus, indem Du vor dem Essen ein Glas Wasser trinkst.
Wenn sich in den nächsten 20 Minuten ein Hungergefühl einstellt oder es sich verstärkt, dann bist Du tatsächlich hungrig.
Zusammengefasst lautet mein erster Ernährungstipp, generell gemäßigte Mengen an Nahrung zu sich nehmen und keine Völlerei zu betreiben sowie das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme einzuschränken.
2. Ernährungstipp: Weniger Getreideprodukte
Der zweite Ernährungstipps lautet, weniger Getreideprodukte und lektinhaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.
Hierbei geht es vor allen Dingen um Getreide, allen voran Weizen, aber auch um Produkte, die Weizen enthalten, wie zum Beispiel Nudeln, Brot, Kekse, Bulgur, Müsli, Kuchen, usw. Dazu gehören aber auch andere Getreide- und lektinhaltige Produkte, wie Reis, Dinkel, Roggen, Bohnen, Hülsenfrüchte, Erbsen, Kartoffeln oder Tomaten.
Was sind Lektine?
Lektine sind komplexe Proteine, die spezifische Kohlenhydratstrukturen binden und an den Zellen bzw. Zellmembranen biochemische Reaktionen auslösen können. (Quelle)
Einfacher ausgedrückt sind Lektine Stoffe, die sich in unserem Körper mit körpereigenen Strukturen verbinden und zu entzündlichen Prozessen führen können.
Das bekannteste Lektin ist das Gluten. Es ist am häufigsten im Weizen zu finden. Die Industrie hat darauf reagiert und stellt glutenfreies Brot bzw. glutenfreies Weißmehl her.
Dennoch enthalten eine ganze Menge Lebensmittel Lektine. Die wichtigsten sind:
Lektinhaltige Hülsenfrüchte:
- Rote Kidneybohnen
- Sojabohnen
- Kichererbsen
- Linsen
- Erbsen
- Erdnüsse
Lektinhaltiges Getreide:
- Weizen
- Dinkel
- Roggen
- Reis
- Buchweizen
- Quinoa
- Hafer
- Mais
Lektinhaltiges Obst:
Nachtschattengewächsen und Kürbisgewächse sind Früchte und kein Gemüse, z.B.:
- Tomaten
- Zucchini
- Auberginen
- Gurken
- Paprika
- Melonen
Lektinhaltige Nüsse und Samen
- Kürbiskerne
- Sonnenblumenkerne
- Erdnüsse
- Cashew-Nüsse
Das ist nur die Spitze des Eisberges, weil es hunderte, wenn nicht sogar tausende verschiedener Lektinen gibt, die in den Schalen der Nahrungsmittel vorkommen. Lektine sind relativ beständig, sofern sie nicht lange gekocht oder ausgewaschen werden.
Auswirkungen von Lektinen
Lektine können verschiedene Stoffwechselvorgänge negativ beeinflussen, wie zum Beispiel die Zellteilung. Sie können zur Verklumpung von roten Blutkörperchen führen oder die Darmschleimhaut schädigen.
Eine Schädigung der Darmschleimhaut führt zu entzündlichen Prozesse. Infolgedessen wird der Darm mit der Zeit immer “löchriger", als Sicker-Darm- oder Leaky-Darm-Syndrom bezeichnet.
Lektine werden auch als Anti-Nährstoffe bezeichnet, weil die Schädigung der Darmschleimhaut eine Verringerung der Nährstoffaufnahme zur Folge hat. Pflanzen schützen sich mit Lektinen vor natürlichen Fressfeinden, indem sie Lektine herstellen, die für Tier und Mensch schwer verdaubar sind.
Desweiteren können im gesamten Körper Entzündungen entstehen, so zum Beispiel in den Gelenken. Die heutige Medizin spricht dann gerne von sogenannten Autoimmunprozessen, was alles und nichts aussagt, weil es nicht die Ursache benennt, die offensichtlich nicht bekannt ist.
Dabei wäre es sinnvoll, zumindest einmal an die Ernährungsweise zu denken und diesen zweiten Ernährungstipp zu beherzigen. In diesem Artikel findest zu mehr Informationen dazu, wie Du eine lektinarme Ernährung relativ einfach umsetzen kannst.
Anti-Nährstoff Phytinsäure
Ein weiterer Anti-Nährstoff, den wir vor allem im Getreide finden, ist die Phytinsäure. Sie ist dafür bekannt, dass sie im Darm wichtige Mineralstoffe bindet und dadurch verhindert, dass diese über die Schleimhaut aufgenommen werden können und unserem Körper zur Verfügung stehen.
Die für unseren Stoffwechsel wichtigen Mineralstoffe, wie zum Beispiel Kalzium, Eisen oder Zink werden also gebunden und direkt über den Stuhlgang ausgeschieden. So kann der Körper vor vollen Trögen verhungern.
Aus diesem Grund empfehle ich Dir, weniger Lektin- und Phytinsäurehaltige Getreideprodukte zu essen.
Lebensmittel mit viel Phytinsäure
Lebensmittel | mg Phytinsäure pro 100 g |
---|---|
Weizenkleie, Speisekleie | 3610 |
Weizenkeime | 1470 |
Erdnuss | 1336 |
Sojabohne Samen, trocken | 1250 |
Gerste entspelzt, ganzes Korn | 1070 |
Roggen, ganzes Korn | 970 |
Mais, ganzes Korn | 940 |
Weizen, ganzes Korn | 906 |
Hafer entspelzt, ganzes Korn | 900 |
Reis unpoliert | 890 |
Bohne Samen, weiß, trocken | 800 |
Quinoa (Reismelde) | 541 |
Kichererbse Samen, trocken | 338 |
Banane | 20 |
Avocado | 17 |
Quelle: lebensmittelwissen.de
Bemerkung: Ich empfehle bei diesen Ernährungstipps nicht, fanatisch auf alles zu verzichten, was Phytinsäure oder Lektinsäure enthält. Auch Ängste sind schädlich für unsere Gesundheit. Deswegen rate ich vor allem, Getreideprodukte, allen voran Weizen, zu reduzieren. Du kannst die Anti-Nährstoffe außerdem reduzieren, indem Du die entsprechenden Lebensmittel gut kochst oder auswäschst.
3. Ernährungstipp: Weniger Milchprodukte
Mein letzter Ernährungstipp für einen vitalen Körper lautet: Nimm weniger Milchprodukte zu Dir. Also weniger Milch, Joghurt, Quark, Butter und Käse.
Denn Milchprodukte stehen im Verdacht, durch die übermäßige Eiweißzufuhr für bestimmte Zivilisationskrankheiten verantwortlich zu sein.
Das überschüssige Eiweiß kann sich in verschiedenen Körperbereichen, so zum Beispiel in den Blutgefäßen oder im Zellzwischenraum, ablagern. Dadurch wird das Gewebe fester, rigider und weniger flexibel. Das kann auch eine Ursache für chronischen Bluthochdruck sein.
Wofür ist Milch ursprünglich da?
Was ist Milch überhaupt? Normalerweise ist Milch dafür gedacht, die Nachkommen der eigenen Art in einem bestimmten Zeitfenster zu versorgen.
Milch stellt außerdem ein hormonaktives Signalsystem zwischen Mutter und Baby dar. Das bedeutet, dass bestimmte hormonelle Bestandteile der Milch Wachstumsprozesse beim Nachwuchs aktivieren.
Anders ist nicht zu erklären, warum aus einem Kälbchen nach 18 Monaten ein erwachsenes Rind wird. Vom Baby zum Erwachsenen dauert es beim Menschen zwölfmal länger. Die rasante Entwicklung des Kalbs ist primär der Aufnahme der Kuhmuttermilch geschuldet.
Die Muttermilch der Kuh enthält Insulin sowie andere sogenannte Wachstumsfaktoren, die im Körper freigesetzt werden und einen Entwicklungsschub begünstigen. Macht es da Sinn, dem eigenen Kind fremde Muttermilch zu geben?
3 negative Auswirkungen von Milchprodukten
Wachstum der hormonsensiblen Tumoren
Das Gefährliche ist, dass auf die Wachstumssignale in der Tiermuttermilch verschiedene hormonsensible Tumore reagieren können, zum Beispiel in der Brustdrüse, in der Prostata und in der Gebärmutter. Durch diese Hormone kann also auch das Wachstum von vielleicht schon vorhandenen Tumoren zusätzlich angeregt werden.
Macht Milch süchtig?
Diese Frage erscheint vielleicht etwas befremdlich. Jedoch ist ein weiterer Aspekt, der gegen Milchprodukte spricht, ihr Suchtpotenzial aufgrund des Bestandteils Casomorphin. Am höchsten ist seine Konzentration im Käse.
Casomorphin ist ein Stoff, der den Endorphinen – unseren körpereigenen Glückshormonen – so sehr ähnelt, dass er im Körper an den entsprechenden Rezeptoren andocken kann.
Dieser Suchtfaktor von Milchprodukten macht es für viele Menschen so schwer, auf ihren geliebten Käse oder Quark zu verzichten.
Verschleimung durch Galaktose
Die dritte negative Auswirkung der sogenannten Laktose, die sich aus Glukose und Galaktose zusammensetzt, wird durch den letztgenannte Schleimzucker hervorgerufen.
Wenn eine Mutter ihr Kind nicht mit ihrer eigenen Muttermilch stillt, sondern ihm zum Beispiel Kuhmilch oder Milchpulverpräparate gibt, dann führt das zu einer Verschleimung.
Diese kann vor allem die Nase oder die Nasennebenhöhlen betreffen und dort zu Problemen bei der Atmung führen. Und daraus folgt ein ganzer Rattenschwanz, angefangen bei Durchschlafproblemen.
Wenn die Gehörgänge verschleimt sind, dann kann es auch nicht gut hören. Dadurch kann die Sprachentwicklung beeinträchtigt werden.
Selbst, wenn von vielen Seiten Milchprodukte empfohlen werden, weil es förderlich für das Wachstum ist, sollten die Auswirkungen der Verschleimung berücksichtigt werden.
Eine Bekannte von mir klagte genau über diese Symptome bei ihrer Tochter und bat mich um meinen Rat. Diese ass gerne Joghurt und als sie ihn komplett weg liess, war die Verschleimung nach wenigen Wochen verschwunden. Ein einfacher Zusammenhang mit großer Wirkung.
Zusammenfassung
Meine Ernährungstipps in diesem Blogartikel basieren auf tatsächlichen Erfahrungen. Es ist also kein Lehrbuchwissen, sondern selbst erlebtes und durch die Praxis bestätigtes Wissen, das ich für mich selbst abgeleitet habe.
Wenn ich die drei Ernährungstipps zusammenfasse, dann ist die erste wichtige Maßnahme einer gesunden Ernährung generell weniger zu essen und keine Völlerei zu betreiben. Intervallfasten ist hierfür eine gute Möglichkeit.
Mein zweiter Tipp: weniger Getreideprodukte und lektinhaltige Nahrungsmittel zuzuführen.
Als drittes empfehle ich, deutlich weniger Milchprodukte zu essen, vor allem im Erwachsenenalter. Idealerweise isst Du gar keine Milchprodukte, um diese Belastungen und deren Nachteile zu vermeiden.
FühlstDu Dich manchmal im Dschungel der unterschiedlichsten Ernährungsstile verloren? Erfahre im kostenlosen Online-Seminar von Raik Garve, wieso die moderne Ernährung alles andere als gesund ist und profitiere von seinen praktischen Tipps für eine gesündere Ernährung.
Ich wünsche Dir alles Gute und vor allem bleib gesund!