Über die verschiedenen Ursachen von Burnout wird ausgiebig diskutiert. In diesem Blogartikel behandeln wir die fünf tiefer im Unterbewusstsein wirkenden Ursachen von Burnout.
Diese tieferen Ursachen von Burnout sind oft unbekannte Urheber für eine nur äußerlich wahrnehmbare Erschöpfung. Durch sie wurden Burnout und Erschöpfung zu einer Art Epidemien in unserer heutigen Gesellschaft.
Was ist genau Burnout?
Erst einmal müssen wir uns fragen: Was ist überhaupt Burnout? Und wer definiert Burnout heutzutage wie? Später gehen wir dann auf die einzelnen Ursachen ein.
Burnout wird allgemein als ein Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung beschrieben. Bei einer Reduktion der Leistungsfähigkeit, die sich in beruflicher und privater Überlastung zeigt, sprechen Mediziner wie Betroffene von einem Burnout.
Mit anderen Worten: Der Mensch fühlt sich durch die Anforderungen des täglichen Lebens zunehmend überfordert. Infolgedessen stumpft er emotional immer mehr ab und hat insgesamt seine eigene Lebensführung und sein Energiemanagement nicht mehr im Griff.
Letztendlich geht es hier also um das Thema Energie – genauer um die Art, wie Du mit Deiner Lebensenergie umgehst, wieviel Energie Dir zur Verfügung steht und wie Du diese Energie wieder auffüllen kannst.
Das Video zum Blogartikel
Wie verbreitet ist Burnout?
Quelle: wido.de
Zwischen 2011 und 2020 haben sich die Arbeitsunfähigkeitstage pro 1.000 AOK-Mitglieder aufgrund der Diagnosegruppe Z73 (Diagnosecode für Burnout) von 96,9 auf 131,7 Tage, also um fast 36% erhöht.
Bei mehr als 40 Millionen gesetzlich krankenversicherten Beschäftigten in Deutschland bedeutet dies, dass im Jahr 2020 wegen eines Burnouts ca. 180.000 Menschen für insgesamt 4,5 Millionen Tage krankgeschrieben wurden.
Verlässliche Burnout-Statistiken gibt es wenige. Denn Burnout gilt nicht als eigenständige Krankheit. Daher werden viele Burnout-Fälle unter anderen Diagnosen, vor allem psychischen Erkrankungen wie Depressionen, erfasst.
Als größte Gesundheitsgefahr dieses Jahrhunderts gilt Stressüberlastung
Die traditionellen Ursachen von Burnout
Von der offiziellen Forschung werden bei der Frage nach den Ursachen von Burnout vor allem äußere Bedingungen in Beruf oder Privatleben diskutiert. Dies können herausfordernde Lebensabschnitte in verschiedenster Ausprägung sein.
Mögliche Ursachen sind:
- Hohe Arbeitsbelastung oder schlechte Arbeitsbedingungen
- Ständige Konfrontation mit Problemen z. B. durch Kunden, Klienten, Kinder, etc.,
- Zu hohe Erwartungen und Zielvorgaben,
- Auseinandersetzungen mit dem Partner
- Überdurchschnittliche Herausforderung bei der Kindesentwicklung
- Mobbing
- Workaholic
- uvm.
Auch für die Entstehung des Burnout-Syndroms gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Und bei der klaren Abgrenzung der Ursachen von Burnout gibt es keine Einigkeit. Außerdem spielen psychologische Ursachen bei der Zusatzdiagnose Burnout eine wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle.
Mögliche psychologische Ursachen für Burnout sind unter anderem:
- Sehr starker Ehrgeiz
- Die Angst, „Nein“ zu sagen
- Die Angst vor Ablehnung
- Versagensangst
- Die Angst vor Kritik
- Das Bedürfnis nach Anerkennung
- Das Bedürfnis nach Sicherheit
- uvm.

In diesem Artikel werden wir nun nach anderen als den bekannten Ursachen forschen. Es geht um die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft, in der wir leben und die daher ständig auf uns einwirken: jederzeit und dennoch für viele nicht offensichtlich. Manche Menschen können gut mit ihnen umgehen, andere weniger.
Diese fünf tieferen Ursachen für ein Burnout sind aus meiner Sicht der Hauptgrund für dessen epidemieartige Ausbreitung.
Die 5 wichtigsten, tieferen Ursachen von Burnout
Jetzt schauen wir uns die fünf wichtigsten tieferen Ursachen für Erschöpfung bis hin zu Burnout genauer an.

1. Der Verlust des Überblicks
Wenn wir das Leben in der westlichen Welt anschauen, dann wird wohl jeder bestätigen können, dass wir uns in den letzten Jahrzehnten zunehmend in einer hochkomplexen schnelllebigen Zeitqualität bewegen.
Diese Entwicklung wird vor allem durch die Technologie gefördert. Immer mehr Bereiche werden völlig von der Technik bestimmt. Folglich nehmen auch die Herausforderungen für jeden Einzelnen zu, um sich hier auf den neuesten Wissensstand zu bringen und neue ausgeklügelte Prozesse zu verstehen.
So verliert mancher leicht den Überblick und entwickelt daraufhin verschiedene Existenz- und Zukunftsängste.
Bei dieser gigantischen Fülle an Informationen und Wissen können wir uns eigentlich nur in einem ganz bestimmten kleinen Bereich spezialisieren. Gut erkennbar ist das zum Beispiel an der 34 Fachgebiete und 57 Zusatz-Weiterbildungen umfassenden Liste medizinischer Fachgebiete in Deutschland (Quelle, Stand 2022).
So leicht rutschen wir in eine Spezialisierungsfalle rein: Wir werden zu Experten in einem ganz kleinen Bereich und alles, was außerhalb dieses Bereiches ist, liegt oft jenseits des eigenen Wissenshorizontes. Diese Weltbild oder Verständnisbegrenzung kann bedrohlich und überfordernd auf uns wirken.
Das Unverständnis komplexer Zusammenhänge in unserem Leben löst Stress aus. Stress wiederum führt dazu, dass wir uns vorzeitig auszehren, wenn wir diesem Stress nicht derart begegnen können, dass wir ihn reduzieren.
Nicht nur Stress, sondern auch Angst vor Kontrollverlust oder Versagen, Gefühle von Ohnmacht sowie Selbstwerteinbrüche können die Folge sein. Bei Burnout ist fast nie Stress die alleinige Ursache. Es spielen fast immer auch emotionale Faktoren eine Rolle.
Diese Art von Druck hat sich mittlerweile zu einer Grundangst in der heutigen Zeit entwickelt, die eine Ursache von Burnout und Erschöpfung sein kann.
„Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.“
John Steinbeck
2. Fremde Werte und Ideale
Die zweite Ursache von Burnout nenne ich das Nacheifern falscher oder auch fremder Ideale bzw. fremder Werte. Das mag auf den ersten Blick schwer verständlich zu sein. Was meine ich damit?
Die Medien vermitteln uns mit ihren Stars und Sternchen ein ganz bestimmtes Bild davon, wie ein wertvoller Mensch in der heutigen Zeit zu sein hätte. Ob in Seifenopern, Spielfilmen, TV-Sendungen oder Serien überall wird uns ein ganz bestimmtes Ideal von Männern oder Frauen, Jugendlichen und Kindern in dieser Welt präsentiert.
Auf diese Art und Weise werden gezielt und sehr unterschwellig bestimmte neue Werte vermittelt. Beispielsweise, dass um seiner selbst willen viel Geld zu haben, besonders erstrebenswert sei. Oder auch einen bestimmten Status in der Gesellschaft zu haben oder einen bestimmten Titel, Statussymbole zu besitzen, wie zum Beispiel ein großes Haus, ein teures Auto, vielleicht sogar gleich zwei oder mehrere Urlaube in den exklusivsten Regionen der Welt zu verbringen.
Über die verschiedenen Kanäle werden rund um die Uhr immer wieder Gefühle wie Gier, Neid oder das Gefühl der Unvollkommenheit geweckt. Das führt dazu, dass viele Menschen sich mit dem, was sie haben oder was sie sind, nicht mehr zufrieden fühlen.
Durch die unterschwelligen Botschaften werden die alltäglichen Ansprüche immer größer. Doch die individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie das eigene Wissen, aber auch die eigenen Energieressourcen reichen für die Befriedigung dieser von außen implementierten Anforderungen nicht aus.
Die Folge: Wir fühlen uns zunehmend bedroht, gestresst und überfordert. So verbrauchen wir frühzeitig unsere Energieressourcen und haben immer weniger das Gefühl, mithalten zu können. Es ist der Beginn eines wahren Teufelskreises.
3. Starke Verstandeskultur
Kommen wir zu einem dritten wesentlichen Punkt, der aus meiner Sicht zu Erschöpfung und Burnout beiträgt: Die Tatsache, dass das Leben in unserer heutigen Gesellschaft unter rein rationalen Gesichtspunkten betrachtet wird. Was meine ich damit?
Die westliche Welt ist ein Spiegelbild unserer Verstandeswelt. Vieles funktioniert nach rationalen oder verstandesorientierten Maßstäben. Alles muss messbar, sichtbar und logisch erklärbar sein.
Das Spektrum an Intuition, Gefühl oder Empfindung wird oft als zweitrangig, ja sogar als Fantasie bzw. Spinnerei bezeichnet. Alles müssen wir mit reiner Logik begründen können.
Leider verstehen einige Menschen nicht, dass gerade der Verstand, der sich auf sich selbst so viel einbildet, am leichtesten zu manipulieren ist.
Wie ich schon beim zweiten Punkt erwähnte, ist es möglich, dem Verstand Ideale, wie zum Beispiel ein großes Haus, Titel oder Geld, einzuprogrammieren. Über ehrliche Gefühle oder unsere Intuition nehmen wir aber viel besser wahr, was für uns und andere gut sowie förderlich ist – und was nicht.
Die unnatürliche lebensfremde Einseitigkeit der heutigen Verstandeswelt erzeugt in uns Stress. Und Stress führt dazu, dass wir unsere eigenen Energieressourcen immer weiter vergeuden.
Das Gegenteil dieses rein verstandesorientierten Lebens wäre ein Leben mit der Intuition, ein Leben nach dem eigentlichen Lebensplan, den jeder Mensch in sich trägt. Der individuelle Lebenssinn spielt hierbei eine bedeutende Rolle.
Diejenigen, die diesen fremden, von den Medien indizierten Werten nacheifern, haben aus meiner Sicht ihren eigentlichen Lebenssinn noch nicht gefunden oder sie haben ihn verloren. Leider ist den meisten nicht bewusst, dass ein Mensch einen Lebensplan hat, der sich in seinen Talenten und Visionen zeigt. Und dieser Lebensplan will verwirklicht werden!
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Leider wird durch das heutige traditionelle Ausbildungssystem das Thema der Gefühle, der Intuition, der Fantasie im Grunde im Keim erstickt. Sehr früh wird die Logik, die Ratio gefördert. Das Ergebnis sind natürlich verstandeslastige junge Erwachsene, die leicht manipulierbar sind und die sich entsprechend leichter in die bestehenden Strukturen einfügen lassen.
4. Handeln gegen das eigene Gewissen
Daran anschließend kommen wir zur vierten tieferen Ursache für Burnout und chronische Erschöpfung: Das Handeln gegen das eigene Gewissen. Man könnte es auch das Handeln gegen die eigene Intuition, gegen das innere Gefühl oder die eigene Gewissheit nennen.
Wir haben den Zugang zur uns innewohnenden Weisheit größtenteils verloren, weil wir nicht mehr auf unser eigenes inneres Gefühl achten. Entscheidungen treffen wir nach rein rationalen Gesichtspunkten, obwohl unsere Intuition über viel mehr Weitsicht verfügt und selbst die Konsequenzen von Entscheidungen besser absehen kann.
Jeder hat schon einmal die Erfahrung gemacht, dass er, wenn er mit bestimmten Menschen zusammen war, ein ungutes Gefühl hatte: irgendetwas, das ihm nicht so zusagte oder wo er sich unwohl fühlte. Und das hat sich wahrscheinlich hinterher auch als wahr herausgestellt. Vielleicht wurde man hintergangen, obwohl der Verstand einem sagte, es sei der richtige Partner – sei es in einer Beziehung oder im Geschäftsleben. Das Gefühl hat es Dir von Anfang an gesagt, aber der Verstand war blind. Er folgte seiner Gier, seinem Statusdenken oder seiner Fokussierung auf irgendeine Bedürfnisbefriedigung.
Das Geldsystem als Triebfedereiber gegen
das Gewissen zu handeln
Viele Menschen sind sich heutzutage nicht bewusst, dass sie permanent einem Druck ausgesetzt sind, dem Zwang, sich an ein System anpassen zu müssen.
Ich meine damit das heutige Geldsystem. Es ist so aufgebaut, dass es auf die gesamte Gesellschaft einen unterschwelligen Wachstumsdruck ausübt, der dazu führt, dass die Menschen untereinander in Konkurrenz treten müssen, um ihre laufenden Kredite und deren Zinseszins-Zahlungen zu bedienen.
Dieses Schuldgeldsystem ist der eigentliche Motor hinter dem zwanghaften Wirtschaftswachstum, das von Menschen gestemmt werden muss. Und damit ist es auch eine nicht unwesentliche Ursache von vielen Burnouts.
Obwohl das Gewissen dem persönlichen Lebensweg folgen will, wird es unter diesen Rahmenbedingungen durch finanzielle Sorgen oder Erwartungen zum Schweigen gebracht. Dann lieber doch dem “sicheren” Job nachgehen …
Entweder funktionieren wir und stumpfen dabei immer mehr ab bis wir nicht mehr können oder aber wir überfordern uns permanent und zehren vorzeitig aus. So oder so kommen wir durch die wachsenden Anforderungen in ein dauerhaftes Energiedefizit. Und das nennen wir dann chronische Erschöpfung oder Burnout.
5. Das Leben gegen den eigenen individuellen Rhythmus
Kommen wir nun zur letzten Ursache von Erschöpfung. Diese ist aus meiner Sicht das Leben gegen den eigenen zirkadianen Lebensrhythmus. Was bedeutet das?
Um ihre Familien zu ernähren, müssen viele Menschen als Angestellte in einem Schichtsystem arbeiten. Sie arbeiten dann in einem ständigen Wechsel aus Früh- und Nachtschicht. Auf diese Art und Weise entfernen wir uns von unserem eigenen natürlichen Rhythmus und den Zyklen, die unserer Biologie entsprechen.
Kurz gesagt entfremden wir uns von unserer naturnahen Lebensweise bzw. von unserer eigenen inneren Natur, die sich in bestimmten Rhythmen und Zyklen widerspiegelt. Wir schaden damit in erster Linie nur uns selbst.
Auf diese Art und Weise verbrauchen wir die uns zur Verfügung stehenden Lebensressourcen viel zu früh. Vorzeitige Alterserscheinungen, gesundheitliche Probleme und natürlich ein sinkendes Energielevel sind zwangsweise die Folge. Die Zeit, um dieses Energiedefizit wieder aufzufüllen, haben die meisten in ihrem täglichen Hamsterrad nicht.
Viele wählen über lange Zeit weiterhin Aktivität, wenn längst Regeneration nötig wäre. Das Energieniveau sinkt weiter und am Ende stehen Erschöpfung und Burnout.
Zusammenfassung
Diese fünf Faktoren sind aus meiner Sicht die wichtigsten Ursachen von Burnout. Sie liegen eine Stufe tiefer als die gemeinhin angenommenen Ursachen für Burnout und chronische Erschöpfung.
Das Kernproblem ist, dass wir unseren Sinn im Leben verloren haben und damit ein sinnentleertes Leben führen. Wir Menschen sind Sinnsucher! Das unterscheidet uns von den Tieren. Und wenn wir in dem, was wir tun, keinen Sinn sehen und nur noch wie Roboter funktionieren, dann leiden wir auf Dauer so sehr darunter, dass wir uns Stück für Stück selbst auszehren.
Ohne Sinn kündigen wir mit der Zeit innerlich, wo wir es längst hätten im Außen tun sollen, und sind nicht mehr voll bei der Sache. Und schon lange nicht mehr bei uns selbst. So ein Leben ohne Lebenssinn ist die eigentliche tieferliegende Ursache für zunehmendes Burnout und Erschöpfung in der heutigen Zeit.
Ich wünsche dir alles Gute und vor allem bleib gesund.
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