Frau liegt im Bett im Krankenhaus und wird beatmet - Was ist Krankheit

Was ist Krankheit?

Raik Garve

Minuten Lesedauer

Wie Du bereits weißt, gibt es auf der einen Seite mehrere tausend Krankheitsdiagnosen und auf der anderen Seite nur EINE Gesundheit!

Für diese unzähligen Krankheitsbilder wurden allein im deutschsprachigen Raum über eine halbe Million Fachspezialisten ausgebildet.

Sie alle sind Experten für Krankheiten: Ärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und sonstige Therapeuten. Und sie alle mussten sich ihr Wissen über die vielen unterschiedlichen Krankheitsbilder in mehreren Jahren mühevoller Ausbildung in Theorie und Praxis aneignen.


Inhaltsübersicht

Ich selbst kenne diesen Weg nur zu gut. Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wie schnell es gehen kann, dass man dabei „betriebsblind“ wird und „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr sehen kann, weil gemäß der Lehrmeinung jedes Krankheitsbild für sich alleine steht und alles unendlich kompliziert ist.

Weshalb alles jedoch viel einfacher sein könnte, welche drei Merkmale jede Art von Krankheit charakterisieren und wie Du für Deine Gesundheit viel besser selbst sorgen kannst, erfährst Du in diesem Blogartikel.


Wie stark sind Menschen von Krankheiten betroffen in Deutschland?

Die Anzahl der Ärzte und Therapeuten in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten und besonders den letzten Jahren kontinuierlich erhöht.

Die Arztdichte in Deutschland stieg seit 1990 um rund 65 Prozent.

Ende 2021 zählte die Bundesärztekammer mehr als vierhunderttausend berufstätige Ärzte.

Im Bundesdurchschnitt kam 2021 ein Arzt auf rund 200 Einwohner – das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr 1980.

Customers served! 100 Berufstätige Ärzte (2022)
Customers served! 100 Berufstätige Ärzte (2022)
Customers served! 100 Psychotherapeuten (2021)
Customers served! 100 Physiotherapeuten (2019)

Eine Umfrage zur Verbreitung von chronischen Krankheiten in Deutschland aus den Jahren 2013 bis 2021 ergab, dass rund 45 Prozent der Befragten davon überzeugt sind, eine oder mehrere lang andauernde Erkrankungen zu haben, die regelmäßig behandelt werden müssen. (Quelle)

2021 zählte das Statistische Bundesamt bundesweit 237.160 Tote aufgrund von Krebs und anderen Neubildungen. Damit waren Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache und für nahezu jeden vierten Todesfall in diesem Jahr verantwortlich. Lediglich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben jährlich mehr Menschen in Deutschland. (Quelle)

Laut statistischer Prognose zur Entwicklung von Zivilisationskrankheiten seit 2007 sollen

bis zum Jahr 2050 die Krankheiten Demenz um rund 113 Prozent, Herzinfarkt um rund 75 Prozent, Schlaganfall um 62 Prozent, Krebs um 27 Prozent und Diabetes mellitus um rund 22 Prozent ansteigen. (Quelle)

Rund 30.000 Krankheiten sind weltweit bekannt, davon zählen etwa 8.000 zu den seltenen Erkrankungen. Das Robert-Koch-Institut erwähnt auf seiner Internetseite allein knapp 80 Infektionskrankheiten. (Quelle)

Krankheiten scheinen in der ganzen Welt zu explodieren. Darum gehe ich in diesem Blogartikel der Frage nach, was Krankheit überhaupt ist.

Hier kannst Du das Video zum Blogartikel anschauen

Die drei Merkmale jeder Art von Krankheit

Bevor wir eine Antwort auf die Frage, was Krankheit überhaupt ist, finden können, möchte ich zunächst auf die typischen Charakteristika eines jeden Krankheitsbildes eingehen. Folgende drei Merkmale treffen letztendlich auf jede Art von sogenannter Krankheit zu:


Das erste Merkmal von Krankheit

Das erste Merkmal ist das sogenannte subjektive Symptom. Damit sind Beschwerden, die nur ein Mensch selbst bei sich wahrnehmen kann – wie zum Beispiel Schmerzen, Schwindelgefühle, Übelkeit oder auch Hautjucken oder allgemeines Unwohlsein – gemeint.

Subjektive Symptome - Frau fühlt sich unwohl

Alles, was sich sozusagen im eigenen Inneren abspielt und was andere von außen nicht sehen können, gehört in den Bereich der subjektiven Symptome.


Das zweite Merkmal von Krankheit

Der Gegenspieler und zugleich das zweite wichtige Merkmal sind die objektiven Symptome. Das sind Anzeichen, die auch andere von außen wahrnehmen können, wie zum Beispiel eine Hautrötung, eine Schwellung der Haut oder eine direkt sichtbare Verletzung des Körpers.

Objektive Symptome - Frau mit Hautrötungen

Immer dann, wenn die Struktur oder die Funktion unseres Körpers in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist und das Außenstehende wahrnehmen können, sprechen wir daher von objektiven Symptomen.


Das dritte Merkmal von Krankheit

Das dritte Merkmal ist zugleich das wichtigste Kriterium bei der Klärung der Frage, was Krankheit überhaupt ist. Dabei geht es um die Interpretation, Klassifikation, Beurteilung und Bewertung der subjektiven und objektiven Symptome.

Es gibt also eine dritte Instanz, die letztendlich über die Bedeutung der subjektiven Beschwerden, die der Patient oder ein Mensch beschreibt, und den objektiven, von außen wahrnehmbaren Symptomen, entscheidet:

Eine externe Instanz, die ihnen einen Namen gibt, ein Etikett verleiht, eine sogenannte Krankheitsbezeichnung auswählt. Ärzte und Therapeuten müssen mittels des sogenannten ICD-11-Schlüssels, einem Diagnose-Code, durch Buchstaben- und Zahlenkombinationen hunderte von Krankheiten innerhalb des weltweit gültigen Zuordnungssystems definieren und eindeutig statistisch klassifizieren.

Das heißt mit anderen Worten, dass derjenige, der das Ganze bewertet – und das dürfen in Deutschland nur Ärzte und Heilpraktiker – auf seinen durch jahrelanges auswendig Lernen der Krankheitsbilder erworbenen Kenntnisstand zurückgreift, um die subjektiven und objektiven Symptome sowie deren Entstehungsgeschichte zu interpretieren und in ein vorgegebenes Cluster einzuordnen.

Dieser Kenntnisstand beruht zunächst ausschließlich auf der im Studium erworbenen Lehrmeinung und wird dem von der WHO eindeutig vorgegebenen Diagnoseschlüssel zur Codierung von Krankheiten und Gesundheitsproblemen, der für alle noch so verschiedenen Menschen weltweit gleichermaßen gilt, zugeordnet.

Die Internationale Klassifikation der Krankheiten (International Classification of Diseases – ICD) dient zur Einordnung von Krankheiten und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und wird für zahlreiche Dokumente und Unterlagen zur Erfassung von Gesundheitsdaten genutzt.

Neben ihrer Funktion für die Erfassung und Speicherung von Diagnosedaten für klinische und epidemiologische (Untersuchung von Ursachen, Verbreitung und Bekämpfung von Krankheiten) Zwecke sowie zur Qualitätskontrolle dienen ICD Einträge auch als Grundlage für die Erstellung von nationalen Statistiken der WHO-Mitgliedstaaten über Sterblichkeit und Morbidität.

Was ist Krankheit in einer normierten Diagnostik?

In der heutigen Zeit stehen uns durch die moderne Technik und zunehmend auch die künstliche Intelligenz umfangreiche Möglichkeiten der Diagnostik zur Verfügung. Wer schon einmal in eine solche „Diagnostikmühle“ geraten ist, weiß, wovon ich spreche. Es werden unzählige Messwerte erhoben: sei es durch Laborbefunde, elektromagnetische Messungen oder durch Bildgebung. 

Diagnostik durch Bildgebung (Computertomographie)

Man könnte auch vermuten, es ginge um eine Genbehandlung bzw. das Sammeln genetischer Informationen oder Biomarker. All das hat dazu geführt, dass immer mehr Werte erhoben werden, die auf diese Art und Weise auch zu immer mehr sogenannten Diagnosestellungen führen.

Symptome gab es natürlich schon immer. Es gab sie vor Tausenden von Jahren und es wird sie auch in Tausenden von Jahren noch geben. Krankheiten, genauer ausgedrückt deren Bezeichnungen, sind zuallererst Schöpfungen des jeweiligen Zeitgeistes: Je nach offizieller Lehrmeinung werden im Bereich der Heilkunde und Medizin gewisse Symptome auf eine bestimmte Art und Weise interpretiert bzw. Krankheitsbildern zugeordnet.

In der heutigen modernen Schuldmedizin wird von einem normierten Gesunden ausgegangen, der eine Art Durchschnitt darstellt, welcher sich aus immer wieder neu vordefinierten Werten bildet. 

Und alles, was jeweils davon abweicht – in die eine oder die andere Richtung – wird entweder als Normvariante bezeichnet oder als krankhaft pathologisch.


Die Wahrheit von heute ist der Irrtum von morgen

Die logische Konsequenz dieses Zeitgeistes ist, dass alles, was von dieser Norm abweicht, wieder in die Norm gebracht werden muss. Das heißt, es wird mit unzähligen, für die Behandler zunehmend lukrativen Therapieverfahren versucht, Laborwerte außerhalb der Norm wieder in den Normbereich zurückzubringen.

Gelingt es, gilt das quasi als Behandlungserfolg. Diese sehr eng gefasste statische Betrachtungsweise unterliegt unserem heutigen Zeitgeist und damit immer auch einem gewissen "Irrtumsfaktor", der sich gut in diesem Spruch ausdrückt:

„Die Wahrheit von heute ist der Irrtum von morgen.“

Wenn wir uns das Ganze zum Beispiel in zehn Jahren noch einmal anschauen, werden wir uns vielleicht fragen: Wie kamen wir damals auf diese Art der Interpretation bzw. Bewertung? Und sehen es vielleicht doch alles völlig anders oder harmloser. Wir sollten uns daher nicht allzu sehr an irgendwelche Diagnosen klammern und dogmatisch sagen: „Oh, jetzt habe ich dies oder jenes und es ist definitiv so.“


Was ist Krankheit wirklich und wessen Angelegenheit ist es?

Letztendlich haben Menschen immer nur Symptome. Das macht die ganze Angelegenheit natürlich viel einfacher. Denn es geht in erster Linie nicht um irgendwelche durch Maschinen erhobenen Werte, sondern darum, wie ein Mensch sich selbst fühlt und wie er sich in der Welt wahrnimmt.

Wir können durchaus „Werte haben“, die sich irgendwo außerhalb einer vordefinierten Norm bewegen – haben wir aber deswegen eine Krankheit? Was sagen diese Werte tatsächlich aus, wenn wir uns rundum gut und gesund fühlen?

Das subjektive Empfinden sollte immer entscheidend sein. Es gibt Menschen, die sich wirklich krank fühlen, obwohl alle diagnostizierten Werte im Normbereich liegen. Auch findet die maschinelle Diagnostik keine Schäden oder Funktionsstörungen an Organen. Und trotzdem geht es ihnen alles andere als gut.

Es ist hier demnach Vorsicht geboten, um niemanden vorschnell aufgrund irgendwelcher vorgegebenen Tabellen und künstlich geschaffener Normen als krank zu definieren. Das ist im Grunde die Essenz dieses Blogartikels.

Für die sogenannten Krankheiten haben wir wirklich genügend Bezeichnungen und Experten, die sich darum kümmern. Aber wer kümmert sich um Deine Gesundheit? Wer kümmert sich darum, dass Du Dich in Deinem Körper, Deiner Seele und in Deinem sozialen Umfeld wohl fühlst?

Gesundheit ist unser aller private Angelegenheit. Ihr Schutz liegt in unserer eigenen Verantwortung. Das bedeutet, wir müssen uns alle – jeder für sich selbst – darum kümmern.

Um Dich dabei zu unterstützen, stelle ich Dir auf meinen Blogseiten das notwendige gesundheitliche Basiswissen zur Verfügung. Damit Du für Dich und Deine Gesundheit besser selbst sorgen kannst.

Erfahre im Online-Seminar von Raik Garve, welche 6 konkreten Heilungshindernisse Du unbedingt kennen solltest. Lerne seine praxiserprobte 5-Säulen-Strategie  kennen, damit Du Dein Leben lang gesund bleiben kannst.

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Teile diesen Blogartikel und das Video gern auch mit Deinen Freunden, Verwandten und Bekannten, wenn Du glaubst, dass es auch für sie wichtig sein könnte, über das Thema "Krankheit" nachzudenken.

Bis dahin wünsche ich Dir alles Gute und vor allem bleib gesund!

Über den Autor RAIK GARVE

Raik Garve ist seit 2005 Gesundheitslehrer und Dozent in der Erwachsenenbildung. In seinen im gesamten deutschsprachigen Raum gehaltenen Vorträgen, Seminare und Webinaren vermittelt er seit vielen Jahren verständlich und praxisnah das gesamte Spektrum der Schul-, Natur- und Informationsmedizin. Das Ziel seiner Arbeit ist die Synthese von Erkenntnissen der klassischen Lehrschulmedizin mit der Jahrtausende alten Erfahrungsheilkunde zu einem für jeden Menschen leicht nachvollziehbaren und praktisch im Alltag umsetzbaren Gesamtkonzept. Mit diesem Wissen kann jeder zum Experten für die eigene Gesundheit werden.

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