Bevor ich die wahren Ursachen für eine gestörte Darmflora nenne, möchte ich zunächst folgender Frage nachgehen: Was ist überhaupt eine gestörte Darmflora, die in der Fachsprache als Darm-Dysbiose bezeichnet wird?
Was ist eine gestörte Darmflora?
Eine gestörte Darmflora bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass sich die physiologisch normale Bakterienflora im Darm in eine krankmachende verwandelt hat. Die Bezeichnung der Darm-Dysbiose stammt vom Nobelpreisträger Dr. Ilja Iljitsch Metschnikow aus dem Jahre 1908.
Metschnikow beschreibt, wie eine normale Flora im Dünndarm durch verschiedene Einflüsse im Milieu derart mutiert, dass sie anstelle der für unsere Gesundheit förderlichen Milchsäurebakterien von Fäulnisbakterien, wie beispielsweise Clostridien, besiedelt wird.
Bevor wir zu den bekannten gesundheitlichen Symptomen kommen, schauen wir uns zunächst einmal mögliche Ursachen für die Verschiebung des Milieus im Darm und die daraus folgenden krankmachenden Veränderungen in der Darmflora an.
1. Ursache: Konzentrierte Kohlenhydrate
Die erste Ursache für eine gestörte Darmflora ist der Verzehr von zu viel konzentrierten Kohlenhydraten. Die meisten konzentrierten Kohlenhydrate befinden sich im Industriezucker, im Alkohol, aber auch in Teigwaren auf Getreidebasis.
Leider konsumieren wir in der westlichen Welt hiervon viel zu viel. Undallein das führt schon zu einer Verschiebung des entsprechenden Milieus im Darm und damit der Darmflora.
2. Ursache: Erhitzte Fette
Die zweite Ursache: Der vermehrte Verzehr hoch erhitzter oder anderweitig veränderter Fette. Man spricht auch von sogenannten Transfetten, Transfettsäuren oder Fettmutanten.
Sie sind in großen Mengen in industriell verarbeiteten Produkten enthalten, wie zum Beispiel Chips, Pommes, Berliner, Blätterteig, Fertigsuppen oder Wurst. Und sie entstehen vor allem auch durch das starke Erhitzen von Ölen beim Braten oder Frittieren.
Seit April 2021 gibt es in der EU eine Obergrenze für Transfette in verarbeiteten Lebensmitteln. Der Transfettgehalt darf hier 2 Prozent pro 100g Fett im Produkt nicht übersteigen.
Weiterhin hat der vermehrte Verzehr von pflanzlichen Ölen mit einem hohen Omega-6-Gehalt einen ungesunden Einfluss auf unseren Darm. Omega-6 ist die Ausgangssubstanz für Entzündungshormone. Das vermehrt im Rapsöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl und Distelöl enthaltene Omega-6 führt so zu einer erhöhten Entzündungsneigung im Körper.
3. Ursache: Künstliche Lebensmittelzusätze
Leider enthält unsere Nahrung reichlich künstliche Lebensmittelzusätze, wie zum Beispiel Pestizide, Fungizide, Konservierungsstoffe, Aromastoffe oder auch Geschmacksverstärker und verschiedene Farbstoffe.
Die Lebensmittelindustrie nutzt diese Zusätze – außer natürlich der in der Landwirtschaft verwendeten Pestizide und Fungizide – um die Nahrungsmittel geschmacksintensiver und länger haltbarer zu machen oder um eine perfekte Konsistenz zu erreichen. Unsere sogenannten Nahrungsmittel werden zudem so “designt”, dass sie regelrecht “süchtig” machen.
Der Darm ist der Vater aller Trübsal.
Hippokrates von Kos - griechischer Arzt
Die moderne Forschung hält das zunehmend für möglich: Dass Depressionen nicht nur mit dem Gehirn zu tun haben, sondern auch mit dem Darm, wurde beim jüngsten Kongress der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde festgestellt. Der Einfluss der Darmbakterien auf die Hirnchemie, und damit auf unser Verhalten, ist für die Wissenschaft offensichtlich. Klar ist nur noch nicht, wie die Kommunikationsachse zwischen Darm und Hirn genau funktioniert.
Glückshormone aus dem Bauch! In einem ist sich die Wissenschaft sicher: „Darmbakterien produzieren auch Moleküle, die psychoaktiv sein und so die Stimmungslage beeinflussen können“, sagt Alexander Loy, Professor an der Universität Wien, Departement für Mikrobiologie und Ökosystemforschung.
Quelle
4. Ursache: Medikamente
Die vierte Ursache betrifft Millionen von Menschen. Es ist die regelmäßige Medikamenteneinnahme. Gerade ältere Menschen nehmen wie selbstverständlich vom Arzt verschriebene Medikamente ein, als ob dies eine typische Begleiterscheinung des Alters wäre.
Eine besondere Rolle spielen hier Antibiotika, die auch schon von jüngeren Menschen eingenommen werden. Sie sind ebenso wie Chemotherapeutika besonders schädlich für die Darmflora. Damit kann die gesamte Darmflora für Monate zerstört werden.
Zu den Nebenwirkungsreichen Medikamenten zählen außerdem die Säureblocker. Leider herrscht immer noch der Irrtum vor, ein Magensäureüberschuss Ursache für Sodbrennen sei. Dabei ist es genau umgekehrt. Mehr zu diesem wichtigen Thema erfährst Du in diesem Video.
Säureblocker blockieren, wie der Name ja schon sagt, die Säurebildung im Magen. Und das führt dazu, dass das physiologisch gesunde saure Milieu im Darm zerstört wird. Durch die Verschiebung ins Alkalische bzw. Basische können sich dort nun Fäulnisbakterien leichter ansiedeln.
Weitere Medikamente sind Immunsuppressiva, Antibabypille, verschiedene Antipsychotika usw. Es gibt eine ganze Menge an Medikamenten, die sich negativ auf die Flora-Zusammensetzung im Darm auswirken. Achte bei der Medikation darauf.
5. Ursache: Lektine
Die fünfte Ursache für einen gestörten Darm ist der vermehrte Konsum von lektinhaltigen Nahrungsmitteln. Lektine sind in pflanzlicher Nahrung enthalten und sie können unsere Darmflora und unser Milieu regelrecht malträtieren.
Lektine sind Anti-Nährstoffe, die die Verwertung von Nährstoffen beeinträchtigen. Sie schädigen die Mikrovilli auf den Darmzotten, welche die Darmoberfläche zur besseren Nährstoffaufnahme vergrößern.
Durch die Veränderungen des Zellstoffwechsels der Darmwand verändert sich das bakterielle Gleichgewicht im Darm.
6. Ursache: Umweltgifte
Umweltgifte sind eine der Hauptursachen für eine gestörte Darmflora. Leider gibt es heutzutage unzählige hiervon. Die aus meiner Sicht wichtigsten sind: Schwermetalle, Glyphosat, durch die Umwelt hervorgerufener psycho-emotionaler Stress und natürlich auch der Stress, der durch elektromagnetische Felder erzeugt wird.
Umweltgifte sind deshalb so schädlich, weil sie ständig auf uns einwirken, insofern wir uns nicht vor ihnen schützen. Ihre Gefahr dürfen wir nicht unterschätzen.
Die gesundheitlichen Folgen eines gestörten Darmmilieus
Kommen wir nun zum zweiten Teil dieses Beitrags: den gesundheitlichen Folgen einer Verschiebung des Milieus im Darm und damit einer krankmachenden Besiedlung der vormals gesunden Darmflora.
In diesem kostenfreien Online-Seminar erhältst Du weitere hilfreiche Informationen zum Thema: "Was den Darm krank macht und wie Du ihn natürlich gesund erhalten kannst".
Von der Säureflora zur Fäulnisflora
Aufgrund der oben genannten Ursachen verschiebt sich die Darmflora von einer normalen und gesunden sauren Flora hin zu einer krankmachenden Fäulnisflora. Denn die Fäulnisflora produziert verschiedene Gifte. Die Bakterien haben selbst einen Stoffwechsel und sie produzieren in der Fäulnisflora verschiedene für uns hochgiftige Stoffe, allen voran Ammoniak.
Weil Ammoniak giftig für uns ist, sollte es umgehend ausgeleitet werden. Aber auch verschiedene andere Stoffe, wie Schwefelwasserstoff, Phenole oder Indole werden sind natürlich für die Schleimhäute und die entsprechenden Entgiftungsorgane eine große Herausforderung.
Schlechte Verdauung kommt weniger von der Nahrung selbst als von der Stimmung, in der wir unsere Nahrung zu uns zu nehmen pflegen.
Prentice Mulford (1834 - 1891)
Candida-Pilz
Candida ist eine sich hefeartig vermehrende Pilzgattung. Den sogenannten Hefepilz gibt es auch in unserer Darmflora, der er als Nahrungsgrundlage dient. Verändert sich nun aber das Milieu im Darm durch die oben aufgezählten Einflüsse, verliert er seine natürlichen Gegner und der Hefepilz beginnt zu wachsen. Er vermehrt sich auf ungesunde Weise und beginnt sich auszubreiten. Mit fatalen Folgen.
Der Candida-Pilz ernährt sich vor allem von Zucker. Um sich diesen aus dem Blut zu besorgen, bildet er sogenannte Myzelfäden aus, mit denen er die Schleimhäute durchbohrt, um ins Blutmilieu zu gelangen. Auf diese Art und Weise zerstört er die Darmbarriere. Die Folge ist ein sogenanntes Sicker-Darm-Syndrom oder auch Leaky-Gut-Syndrom, weil der Candida-Pilz die Darmwand praktisch durchlöchert.
Und während er sich mit Blutzucker voll tankt, produziert er neben neben Alkohol noch weitere Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine.
Symptome eines Candida-Befalls
Typische Symptome bei einem vermehrten Befall mit dem Hefepilz sind chronische Müdigkeit und Energielosigkeit. Hiervon sind heutzutage viele Menschen betroffen. Aber auch von dem Gefühl einer Art Nebel im Kopf, nicht so richtig klar im Geiste sein, neben sich zu stehen oder einen Kater zu haben.
Und dem ist auch tatsächlich so, weil der Stoffwechsel der Candida-Pilze Alkohol produziert. Diese "Brauerei im Darm" führt langfristig und ohne eine regelmäßige Entgiftung in einen wahren Teufelskreis.
Im Laufe der Zeit gerät unser Körper außerdem in eine Mangelsituation, da sich der Hefepilz wichtige Nährstoffe einverleibt. Das Auszehren macht sich zum Beispiel durch Nervosität und Gereiztheit oder auch Stimmungsschwankungen bemerkbar.
Das Zusammenwirken dieser Faktoren kann dazu führen, dass ein Mensch sich derart kraftlos und ausgebrannt fühlt, dass er nicht mehr normal arbeiten kann und an den Abgrund seiner Existenz gerät.
Und das alles “nur”, weil durch diese verschiedenen Einflüsse das Milieu im Darm verändert wurde.
Statistik: Magen- und Darmbeschwerden in Deutschland
Eine U zur Häufigkeit von Magen- und Darmbeschwerden in den letzten 12 Monaten in Deutschland kam zu folgendem Ergebnis: mfrage von Statista
Befragt wurden 1.494 Erwachsene im Jahr 2017.
Wie Du selbst für eine gesunde Darmflora sorgen kannst
Die Hauptursache für eine gestörte Darmflora liegt in unserer modernen westlichen Ernährungsweise. Hier können wir ansetzen und vieles durch eine entsprechende Ernährungsumstellung erreichen. Auch sollte sich jeder die Frage stellen, ob es wirklich notwendig bzw. sinnvoll ist, bestimmte Medikamente über längere Zeit einzunehmen.
Wer natürlich blind denjenigen vertraut, die sie gewinnbringend verschreiben, darf sich nachher auch nicht wundern, wenn ihm die Nebenwirkungen irgendwann gesundheitliche Probleme bereiten.
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Bis dahin wünsche ich Dir alles Gute und vor allem bleib gesund!