Viele Menschen haben Angst vor gewissen Krankheiten. Ich möchte Dir in diesem Blogartikel zeigen, wie die Definition von "Krankheit" entstanden ist. Du wirst sehen, dass Krankheit im Grunde ein von Menschen geschaffenes Konstrukt ist, das uns den Blick für die ursächlich Entstehung von Symptomen verwehrt.
Was ist das “Phantom” Krankheit?
Zu Beginn dieses Blogartikels möchte ich zuerst den Begriff Phantom definieren. Der Duden beschreibt “Phantom” folgendermaßen: Es ist ein Trugbild oder eine auf einer Sinnestäuschung beruhende Erscheinung. Um besser zu verstehen, was es mit dem Phantom Krankheit auf sich hat, ist es hilfreich, die Definition von Krankheit zu kennen.
Außerdem gilt es zu verstehen, dass es in der unberührten Natur keine Krankheiten als eigenständige Wesen bzw. Entitäten gibt, die quasi losgelöst von uns Menschen in der Natur existieren.
Manchmal versuchen wir, dem Virus anzuhängen, dass dieser das Böse oder das Krankhafte in sich trägt. Und dass dieses Böse, sobald ein Virus auf oder in unseren Körper gelangt, in uns sein Unwesen treibt.
Losgelöst von uns selbst gibt es Krankheiten als eigenständige Wesen in der Natur in diesem Sinne nicht. Doch was gibt es stattdessen?
Keine Krankheiten, nur Symptome
Es gibt immer nur Symptome, die Teil eines biologischen Anpassungsprogramms sind. Das heißt, ein Symptom kann nicht als losgelöst von der individuellen Lebensgeschichte des jeweils Betroffenen betrachtet werden. Symptome sind immer ein Ausdruck der entsprechenden Lebensgeschichte.
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Der Sinn von Symptomen
Mit anderen Worten ist das Symptom nichts anderes als ein Signal zur Optimierung des eigenen Lebens, der eigenen Lebensweise oder auch des eigenen Verhaltens. Wir bekommen somit von der Natur die Chance, über unser bisheriges Leben, unsere Verhaltensweisen, Denkgewohnheiten oder Gefühlsgewohnheiten, nachzudenken.
Symptome sind demnach Signale, die uns unsere Körperintelligenz gibt. Es ist die Sprache unseres Körpers, damit wir bestimmte Dinge hinterfragen, optimieren und gegebenenfalls unser Verhalten verändern.
Unsere biologischen Regelkreise und Abläufe auf den drei Ebenen: Psyche – Gehirn – Organ sind vor vielen Millionen Jahren konzipiert bzw. konstruiert worden. Dieses kosmisch-biologische System, das alle Lebewesen umfasst, war konstruiert und konzipiert für das gleichzeitige Leben miteinander.
Alles war und ist durch Code-Verhalten – sowohl für das einzelne Individuum, als auch in Beziehung zu anderen Individuen der gleichen oder anderen Art – perfekt geregelt. Anders als in der Schulmedizin, wo alles bösartige Krankheiten, Pannen der Natur und hoch maligne Prozesse sind, mit denen uns die „dumme“ Natur umbringen will.”
Wenn wir die Definition von Krankheit losgelöst von der individuellen Lebensgeschichte betrachten, führt das zu sehr ungenauen oder falschen Schlussfolgerungen. Diese Schlussfolgerungen führen wiederum zu weiteren Fehlinterpretationen und haben so Einfluss auf die Diagnostik und die Therapie.
Normierung von Verhalten & Parameter
Wie entsteht nun das Phantom Krankheit? Definieren wir einen Zustand, in dem wir keine Symptome haben, und diesen Zustand nennen wir Gesundheit, also das, was jeder von uns anstrebt. Und diesen Zustand versuchen wir nun an entsprechenden Parametern festzuhalten.
Das bedeutet, wir untersuchen Menschen, die keinerlei Beschwerden haben, und schaffen eine gewisse Normierung aufgrund ihres Verhaltens: eine sogenannte Verhaltensnormierung nach dem Motto “Alle, die sich so verhalten, sind nicht verhaltensauffällig und entsprechend gesund”.
Besonders interessant ist diese Vorgehensweise bei psychiatrischen Erkrankungen, denn hier kann das Spektrum der Verhaltensweisen beliebig verändert werden, so dass jederzeit Menschen als krank definiert werden können.
Außerdem gibt es die Normierung diagnostischer Parameter. Dafür werden Laborwerte bestimmt, beispielsweise über Blutabnahme oder die Messungen anderer Körperfunktionen. Die Werte, die bei diesen Analysen entstehen, werden mit den Normwerten verglichen und es wird überprüft, welche Werte vorliegen, wenn dieser Mensch keine Symptome hat.
Eine weitere Möglichkeit, die man heutzutage immer mehr nutzt, ist die Genanalyse. Hier wird die Gendatenbank des Körpers begutachtet. Dafür muss das Genom sequenziert und genau betrachtet werden, da anhand dieser Ergebnisse eine Diagnostik gestellt wird. Diese Methode wird oft dann verwendet, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Die aktuelle Definition von Krankheit
Da das Leben stetig Veränderungen mit sich bringt, ändert sich auch der tägliche Zustand. Zum Beispiel erleidet jemand ein Symptom. Dabei ist es egal, was für ein Symptom es ist, doch die Person fühlt sich anders als in diesem normierten Zustand, den wir als Gesundheit definiert haben.
Jedes Symptom hat einen bestimmten Schweregrad und führt damit zu bestimmten Abweichungen von dem vorher definierten Normalzustand. Das bedeutet, je nach Schweregrad der Abweichung vom als normal definierten Zustand nennen wir den neuen Zustand Befindlichkeitsstörungen oder Krankheit.
Wir vergleichen damit den Zustand der Symptome mit dem Zustand, in dem keine Symptome herrschen. Der Abweichungsgrad bestimmt somit gleichzeitig den Schweregrad. Dieses Vorgehen nutzen wir letztendlich zur Diagnostik.
Je größer dieser Abweichungsgrad ist, desto schwerwiegender ist demnach das Krankheitsbild. In dem Moment, in dem der Therapeut eine Diagnose stellt. So wird das Phantom Krankheit erschaffen. Doch die Symptome, die da sind, sind erst einmal was sie sind.
Krankheit: Körperliche, geistige oder psychische Störung, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist
Interpretation der Symptome
Dabei gibt es subjektive Symptome wie Schmerzen, die nur von den Individuen selbst wahrgenommen werden können. Und es gibt objektive Symptome, wie zum Beispiel Rötung, Schwellung, Entzündungen, welche auch von außen sichtbar sind.
Irgendjemand registriert nun diese Symptome, fasst diese zusammen und interpretiert aus dem Pool an verschiedenen Symptomen, was es sein könnte. Mit dem Akt des Interpretierens dieser Symptombilder entsteht ein Phantom, entsteht die Definition von Krankheit, wie wir sie heute kennen. Doch diese Definition von Krankheit gibt es so in der Natur nicht.
In dem Moment, in dem die Diagnose gestellt und das Phantom “Krankheit” geboren wird, wollen sich viele Menschen ein Zweit- und Drittmeinung einholen und laufen so von einem Therapeuten zum nächsten. Die Symptome werden erklärt und untersucht, doch keiner findet eine klar definierte Diagnose, in die alle Symptome passen.
Die betroffenen Menschen sind meist sehr unglücklich und haben enormen Leidensdruck, weil sie nicht wissen, was sie abgesehen von diesen Symptomen haben. Erst dann, wenn eine Genanalyse durchgeführt wird und dann immer noch keine Abweichungen gefunden werden, heißt es “Herzlichen Glückwunsch” oder aber “Mein Beileid. Sie haben eine genetische Erkrankung”.
Für viele Menschen ist das nach dieser langen Odyssee tatsächlich vorerst eine Heilsbotschaft, da sie endlich wissen, was los ist bzw. was sie haben. Sie haben eine Diagnose und mit dieser Diagnose können sie weiter nach verschiedenen Arten von Therapien suchen.
Diese Menschen haben in dem Moment Gewissheit. Und Gewissheit ist das, was der Mensch braucht. Befindet sich ein Mensch im Zustand der Ungewissheit, macht ihm das Angst und erzeugt in seinem System Stress. Durch das Phantom, welches wir durch den Akt der Diagnosestellung kreiert haben, entsteht nun eine Bekämpfungsmentalität.
Bekämpfungsmentalität
Diese Denkweise ist in unserer westlichen Gesellschaft sehr stark ausgeprägt. Mit dieser Bekämpfungsmentalität holen wir unsere ganzen Geschütze hervor, um nun diese Krankheit zu bekämpfen. Als Therapeut, der eine Therapie anbietet, verbünden wir uns mit den Patienten gegen die Krankheit.
So entsteht mit der Definition von Krankheit der Eindruck, die Krankheit sei ein eigenständiges Wesen, was besiegt werden müsse, wie zum Beispiel ein Tumor oder eine Entzündung, die sich im Körper abspielt. In dieser Hinsicht sind sich Schulmedizin und Naturheilkunde, so wie wir sie in der westlichen Welt haben, einig.
In beiden Fällen wird die Krankheit als Feind betrachtet, der den Patienten heimtückisch überfallen hat. Die Schulmedizin bekämpft ihn mit der Pille und die Naturheilkunde macht es mit Globuli. Der Denkansatz “Ich muss das Symptom oder das Phantom Krankheit bekämpfen” ist der gleiche.
Angstbesetzte Wahrnehmungsschwäche
Das, was wir heute unter der Definition von Krankheit verstehen, ist demnach eine angstbesetzte Wahrnehmungsschwäche. Wahrnehmung bedeutet in diesem Fall “Ich nehme Symptome wahr”. Angst bedeutet, dass diese wahrgenommenen Symptome in Abhängigkeit von der Definition von Krankheit interpretiert werden.
Aus dieser angstbesetzten Wahrnehmungsschwäche, entstehen etliche Fehlinterpretationen in Hinblick auf die Diagnostik, doch ebenso auf die Therapie. Das bedeutet, eine Therapie wird dann als sehr erfolgreich bewertet, wenn sie es schafft, die Symptome zu unterdrücken oder zu beseitigen.
Ob diese Bekämpfungsmentalität, wie sie in der Medizin und auch ansatzweise in der westlichen Naturheilkunde herrscht, stimmt, müssen wir selbst für uns überprüfen. Denn unglücklicherweise ist es so, dass die heutige Medizin auf vielen Hypothesen und Dogmen basiert. Diese zementieren sich immer mehr, werden jedoch nicht mehr hinterfragt.
Ein Dogma ist eine Lehrmeinung oder ein Glaubenssatz, welcher nicht mehr hinterfragt werden darf. Wenn wir es doch tun, weil wir vielleicht auf Widersprüche gestoßen sind, bekommen wir Probleme.
Selbst- & Naturbeobachtung
Was wir stattdessen brauchen, um die heutige Definition von Krankheit besser verstehen und durchschauen zu können, ist eine genaue Selbst- und Naturbeobachtung. Es geht hier also um eine Wahrnehmungsschulung.
So können wir den Zusammenhang mit unserer Lebensgeschichte, zeitlich und ursächlich, selbst erkennen, wenn Symptome auftreten. Wir müssen uns dementsprechend überlegen, was dazu geführt hat, dass unsere Körperintelligenz mit Symptomen reagiert.
Wenn wir diese Erfahrung durch Selbstbeobachtung und durch genaue Naturbeobachtung immer öfter machen, können wir daraus ganz andere Funktionsprinzipien ableiten und gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennen. Die gleichen Prinzipien, die wir in der äußeren unberührten Natur sehen, finden auch in unserem Körper statt.
Kennen wir diese Gesetzmäßigkeiten und können sie nachvollziehen, können wir mit deren Hilfe gewisse Vorhersagen über bestimmte Symptomverläufe anstellen. So verlieren wir die Angst und gewinnen wieder mehr Vertrauen in unseren eigenen Körper.
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Wir müssen uns nicht mehr von Experten abhängig machen, die sich mit uns gegen die Krankheit verbünden, sondern wir können uns mit uns selbst verbünden. Wir können die Sprache unseres Körpers verstehen, weil wir die Signalfunktion des Symptoms nachvollziehen können.
Zusammenfassung
Da es Krankheit in diesem Sinne nicht gibt, können wir sehen, dass Diagnosestellungen für das Arbeiten im Krankenhaus hilfreich sein mögen. Gleichzeitig können sie jedoch die Tendenz haben, eine Eigendynamik zu entwickeln. So wird ein Krankheitsbild wie ein eigenständiges Wesen betrachtet, obwohl es ein Phantom, also ein Trugbild ist.
Ich hoffe, es ist klar geworden, wie wichtig die Selbst- und Naturbeobachtung bzw. -wahrnehmung ist. Und zwar ohne Dogmen, die wir bereits in unserem Weltbild haben, sondern so vorurteilsfrei wie möglich.
Wenn wir verstanden haben, dass die Heilungsprozesse, die meist von alleine im Körper ablaufen, immer Selbstheilung sind. Diese Prozesse laufen nach ganz bestimmten Codes ab. Wir dürfen diese Abläufe nur nicht ständig unterbrechen oder blockieren, sondern müssen sie nur einfach geschehen lassen.
Im optimalen Fall schaffen wir die richtigen Rahmenbedingungen, damit diese Programme ungestört ablaufen können. Das ist wahre Selbstheilung im Einklang mit unserer Körperintelligenz.