Heutzutage haben wir es einerseits mit Zehntausenden von verschiedenen Krankheitsbildern und andererseits mit Hunderttausenden von verschiedenen Krankheitsexperten zu tun, darunter Ärzte, Heilpraktiker, Zahnärzte und sonstige Therapeuten. Doch was bedeutet Gesundheit eigentlich?
Was ist Gesundheit?
Eine sehr alte Definition von Gesundheit besagt, dass alles, was keine Krankheit ist, Gesundheit ist. Anders ausgedrückt: Die Abwesenheit von Krankheit bzw. Krankheitssymptomen ist gleichbedeutend mit Gesundheit.
Die landläufige Auffassung von Gesundheit in der herkömmlichen Heilkunde und Medizin entspricht im Grunde einem Stein: Einem statische unveränderlichem Zustand, der ein für alle mal definiert wurde.
Zustand oder bestimmtes Maß körperlichen, psychischen oder geistigen Wohlbefindens; Nichtbeeinträchtigung durch Krankheit
Alles, was von diesem Idealzustand abweicht, wird als Krankheit oder als Befindlichkeitsstörung bezeichnet. Je stärker der Mensch von diesem Idealzustand abweicht, desto kränker ist er und desto mehr Hilfe benötigt er. Beantwortet dies die Frage: Was ist Gesundheit? – Nein!
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Gesundheits-Krankheits-Dynamik
Die mit einem Stein vergleichbare statische Vorstellung wird dem Leben auf keinen Fall gerecht, denn das Leben bedeutet Veränderung und damit Dynamik.
Wir haben auf der einen Seite den Bereich Krankheit und auf der anderen Seite den Bereich Gesundheit. Dazwischen gibt es eine Art Gesundheits-Krankheits-Kontinuum, eine Art Schiene, die sich hin- und herbewegt. Jeder Mensch befindet sich irgendwo zwischen diesen beiden Extremzuständen.
Wer durch seinen täglichen Lebenswandel irgendwann in den Bereich der Krankheitsentstehung, der sogenannten Pathogenese, abrutscht, bekommt Befindlichkeitsstörungen bzw. irgendwann auch schwerwiegende Symptome.
Dann merkt der Mensch, dass er etwas tun muss. Und genau das ist der Moment, an dem die meisten Menschen reaktiv werden: Sie versuchen, den Schmerz oder die Störungen auf irgendeine Weise rückgängig zu machen oder zu unterdrücken. Zumeist nutzen sie hierfür das Angebot der heutigen Medizin, also die verschiedenen Medikamente und Therapien.
Das Ziel ist zuallererst ein Dasein ohne Schmerzen bzw. körperliche sowie seelische Einschränkungen.
Die Salutogenese
Auf der anderen Seite haben wir die Gesundheit, die sogenannte Salutogenese. Doch was ist Gesundheit? Was ist gesund? Und wie entsteht sie letztendlich? Antwort: Vor allem durch unsere tägliche Lebensweise.
Der menschliche Körper ist so konzipiert, dass er einer unendlichen Anzahl von Veränderungen und Angriffen durch seine Umwelt widerstehen kann. Das Geheimnis guter Gesundheit liegt in der erfolgreichen Anpassung an die wechselnden Belastungen, denen der Körper ausgesetzt ist.
Harry J. Johnson
Menschen, die sich von diesem Nullpunkt aus in Richtung Gesundheit bewegen, sind sehr proaktiv: Sie warten nicht auf Beschwerden, sondern betreiben Prävention. Sie versuchen durch Sport, Ernährung sowie richtige Regeneration ihre Ressourcen so weit aufzufüllen und zu stärken, dass sie gar nicht erst in den anderen Bereich hinein rutschen.
Hilfreich ist eine dynamische Bezeichnung oder Betrachtung dieses Wechselspiels. Jeden Tag sind wir auf neue durch die Reize des Lebens und durch konstante Veränderungen mehr oder weniger auf der einen oder anderen Seite. Letztendlich geht es um die Frage, ob Du wartest, bis etwas passiert und dann reagierst, oder ob Du Prävention betreibst.
Vorbeugen ist besser als heilen.
Sebastian Kneipp
Was ist Gesundheit? - Die Qualität Deiner Beziehungen
Kommen wir nun zur entscheidenden Frage: Was ist Gesundheit? Ich habe für mich im Laufe der Jahre eine sehr einfache Definition gefunden, die nur aus drei Worten besteht: Gesundheit ist die Qualität meiner Beziehungen.
Diese Definition beinhaltet letztendlich alles, was wirklich wichtig ist: Denn Beziehungen sind nichts anderes als ein dynamischer Austausch von Energie und Information.
Im Falle der Gesundheit geht es um den Austausch von Lebensinformationen zwischen verschiedenen Menschen, verschiedenen Lebewesen sowie dem Großen und Ganzen. Beziehungen sind immer dynamisch, weil sie sich ständig entsprechend verändern.
Es gibt drei Ebenen, auf denen Beziehungen stattfinden:
Die Beziehung zu Dir selbst
Die erste Ebene beschreibt die Beziehung zu Dir selbst. Es ist die Beziehung oder das Wechselspiel zwischen Deinem grobstofflichen Körper, Deiner Psyche oder Deinem Verstand und Deiner Seele, Deinem Geist und Deinem Gewissen.
Wenn Du nach Deinem Gewissen lebst, bist Du mit Dir selbst im Reinen. Lebst Du gegen Dein Gewissen, entstehen Reibereien oder innere Konflikte, die Dich von Dir selbst wegführen. Dann bist Du nicht mehr im Lot mit Deinen verschiedenen Daseinsaspekten: Körper, Psyche, Seele, Geist, Gewissen.
Die meisten Menschen haben in diesem Bereich bereits ihre ersten Probleme. Es fängt im sogenannten feinstofflichen Bereich an und geht dann, wenn es lange genug anhält, bis auf in grobstofflichen Bereich. So entstehen im Grunde die körperlichen Symptome.
Beziehung zu anderen Menschen
Die zweite Ebene ist die Beziehung zu anderen Menschen und Deinen Mitgeschöpfen. Es betrfft Deine Partner, Deine Familie, Deine Kinder, Deine Eltern sowie andere Mitmenschen. Aber eben auch Tiere, Pflanzen und alles, was lebt.
Die meisten Probleme entstehen heute im zwischenmenschlichen Bereich, dort, wo Menschen zusammenkommen und miteinander interagieren, wie zum Beispiel zuhause, am Arbeitsplatz oder bei Freunden.
Beziehung zum Kosmos
Die dritte Ebene bezieht sich auf das großen Ganze, Deine Beziehung zum Kosmos, zur großen Ordnung, zum Leben, zur Natur und zu Gott. Wir Menschen sind letztlich nichts anderes als ein Abbild des sogenannten Makrokosmos, in den wir als Mikrokosmos eingebunden sind.
Daher sind wir darauf angewiesen, mit dem großen Ganzen in Wechselwirkung bzw. Wechselbeziehung zu stehen, um gesund bleiben zu können. Das erreichen wir durch Selbstreflexion sowie Reflexion der Beziehungen auf allen drei Ebenen.
Wie Du Deine Beziehungen heilst
Überlege Dir einmal, auf welcher dieser Ebenen Du Probleme hast, wo Energie und Information nicht sauber hin- und herfließen kann, wo Blockaden vorhanden sind. Dann weißt Du, wo Du hinschauen und wieder mehr Bewusstsein hinein fließen lassen musst, um die Blockaden zu transformieren oder etwas zu integrieren.
Die Psychologie spricht von Schatten, diewir abgespalten haben: Themen, die in unserem Unterbewussten schlummern und die wir durch aktives Hinschauen ins Bewusstsein holen können, um sie dann wieder in die Ganzheitlichkeit zu integrieren.
Auf diese Art und Weise werden wir wieder ganz, weil wir mit uns selbst wieder in Kontakt kommen. Damit erhalten wir auch wieder eine gute Anbindung an das große Ganze. Schlussendlich führt diese innere Harmonie bzw. innere Balance zu einem anderen Umgang mit anderen Menschen und Mitgeschöpfen im Außen.
Ich hoffe, ich habe damit die Frage dieses Blogartikels beantwortet.: Was ist Gesundheit? Es mag alles sehr komplex klingen, aber aus meiner Sicht verbindet diese Definition von Gesundheit alle wichtigen Aspekte, die für Gesundheit, für Wohlbefinden, für Lebensglück und für Erfüllung notwendig sind: Gesundheit ist die Qualität meiner Beziehungen.
Zusammenfassung
Um seine Gesundheit zu erhalten, ist es wichtig, nicht nur auf den eigenen Körper zu achten, sondern vor allem auf die Beziehungen zu anderen Menschen und Lebewesen sowie zur Welt im Großen und Ganzen.
Die Erkenntnis, dass Gesundheit ein dynamischer Zustand ist, der zwischen Krankheit und Wohlbefinden liegt, kann dabei helfen, eine proaktive Einstellung zur Gesundheitsvorsorge zu entwickeln.
Um die Qualität Deiner Beziehungen zu verbessern, ist es empfehlenswert, sich auf allen drei Ebenen regelmäßig zu reflektieren und abgespaltene Themen zu integrieren.
Letztendlich führt innere Harmonie und Balance nicht nur zu einem besseren Umgang mit anderen Menschen und Mitgeschöpfen, sondern auch zu mehr Wohlbefinden und Lebensglück.
Es ist daher wichtig, Dich selbst und Deine Beziehungen nicht als statisch zu betrachten, sondern als etwas, das sich ständig verändert und weiterentwickelt. Nur so kannst Du langfristig gesund bleiben und ein erfülltes Leben führen.
Umsetzbare Schritte, um die Qualität der Beziehungen zu verbessern, sind beispielsweise regelmäßige Kommunikation und Wertschätzung gegenüber anderen, sowie die Integration von abgespaltenen Themen durch Selbstreflexion und aktives Hinschauen.
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