Mensch und Roboter berühren ein künstliches Gehirn - Der 4 Stufen-Plan der Transhumanisten

Der 4 Stufen-Plan der Transhumanisten

Raik Garve

Minuten Lesedauer

In diesem Blogartikel geht es um ein sehr wichtiges und brisantes, aber ebenso ein bedenkliches Thema, nämlich den sogenannten Transhumanismus und dessen Einfluss auf unsere Gesellschaft.


Inhaltsübersicht

Was bedeutet Transhumanismus?

Falls Du zum ersten Mal von diesem Thema hören solltest, müssen wir zunächst einmal klären, was Transhumanismus überhaupt bedeutet. Wer bzw. was sind Transhumanisten? Warum ist die Entwicklung des Transhumanismus so gefährlich?

Das Wort Transhumanismus stammt aus dem Lateinischen: “Trans” steht für “jenseits”, “darüber” oder "hinaus" und “humanus” bedeutet menschlich. Im Grunde ist es eine philosophische Denkrichtung, die die Grenzen menschlicher Möglichkeiten durch den Einsatz von technologischen Verfahren erweitern möchte.

Hier kannst Du den Blogartikel als Video anschauen.

Die Transhumanisten verfolgen die Ideologie des Transhumanismus, den Menschen mithilfe der Technologie zu “vervollkommnen”. Ihnen geht es darum, die Grenzen des menschlichen Körpers  durch den Einsatz von Technologie zu überwinden.

Die Hauptvertreter dieser Entwicklung sitzen im angloamerikanischen Raum und allen voran in Kalifornien, im sogenannten Silicon Valley. Dort sind die größten Verfechter und Vertreter dieser Denkrichtung zu finden.

Doch auch in der EU werden die Weichen in Richtung Transhumanismus gestellt. Die EU investierte eine Milliarde Euro in eine Forschungsgruppe im schweizerischen Lausanne, um das menschliche Gehirn zu simulieren.

Die Ideologie der Transhumanisten

Was ist nun genau das Bedenkliche an dieser transhumanistischen Idee bzw. dieser Entwicklung? Die Transhumanisten streben die Unsterblichkeit des physischen Körpers an.

Transhumanisten sind hauptsächlich materialistisch eingestellte Menschen. Der Mensch wird von den Transhumanisten mit seinem Körper, also seinem physischen grobstofflichen Körper, gleichgesetzt. Dieser hat natürlich nur eine gewisse zeitliche Verfügbarkeit und wird irgendwann zerfallen.

Wenn also ein Mensch verstorben ist, dann existiert er für Transhumanisten nicht mehr, auch nicht auf feinstofflichen Ebenen. Transhumanisten kennen kein Bewusstsein, keine Seele oder andere feinstofflichee Entitäten, die den physischen Tod überdauern.

Deswegen sind sie bestrebt, unseren Körper bzw. das in ihm wohnende Bewusstsein – für die Transhumanisten sind das lediglich neuronale Prozesse – so lange wie möglich zu erhalten. Ihr Endziel ist eine potenzielle Unsterblichkeit.

Transhumanismus ist eine Religion ohne Gott. „Gott“ ist lediglich eine naive Konstruktion des primitiven Primatengehirns. Der „Geist“ lässt sich durch die Funktion der neuralen Synapsen und durch Hirnchemie erklären. Auf Gott-Fantasien können wir getrost verzichten.

Yuval Noah Harari - Autor des Buches „Homo Deus“

Schauen wir uns nun diesen 4-Stufenplan genauer an und auch, inwieweit wir ihn in unserer heutigen Gesellschaft bereits umgesetzt sehen.

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Stufe 1: Technologie im Alltag

Kinder nutzen verschiedene digitale Geräte auf dem Sofa

Stufe 1 ist uns allen bekannt und bereits Realität. Es ist die unterschiedliche Verwendung von Technologien im Alltag. Wir werden daran gewöhnt, zum Beispiel ein Smartphone, einen Computer, Smartwatches und einen Fernseher zu besitzen.

Es gibt zudem immer mehr Haushaltsroboter, Stimmerkennungs- und Verarbeitungsgeräte, wie Alexa, Smarthomes, wie Google Home, in denen die Technik die Lüftung, die Beleuchtungsstärke, die Temperatur und sogar den Einkauf “automatisch” erledigt.

Auch in der Medizin finden wir immer mehr Robotik oder auch sogenannte KI-Programme, also künstliche Intelligenz Programme, die bestimmte Datenauswertung nach bestimmten Algorithmen vornehmen. Das wird auch immer mehr zunehmen, weil in der Medizin sehr viele verschiedene Schlüsseltechnologien, wie die Nanotechnologie, die Robotik, die Genetik, die Kybernetik sowie neue Labor- und Diagnostiktechnologien zusammenarbeiten.

Durch die wachsende Geschwindigkeit der Prozessoren können auch immer größere Datenmengen verarbeitet werden. Und aufgrund von Innovationen sind in Zukunft immer mehr neue Technologien zu erwarten.

Wieso wird der Transhumanismus oft unterschätzt?

Die Stufe 1 der Transhumanisten-Agenda hat bereits vor ungefähr 30 Jahren begonnen. Und diese Entwicklung wird immer schneller werden, da sich Technologien nicht linear, sondern exponentiell entwickeln.

Ray Kurzweil, Leiter der technischen Entwicklung bei Google drückte es folgendermaßen aus: “Die Informationstechnologien verdoppeln jedes Jahr ihre Kapazität, Preisleistung und Bandbreite. Und das ist eine sehr tiefgreifende Explosion exponentiellen Wachstums.”

Das heißt, wir können die technologischen Veränderungen, die in den nächsten 5 Jahren kommen werden, nicht mit denen der letzten 30 Jahren vergleichen.

Wir Menschen werden also bald der technologischen Entwicklung in unserer Gesellschaft mit unserer Biologie, unserem Verständnis und unserem Bewusstsein nicht mehr folgen können.

Weiter fortgeschrittene Technologien bedeuten mehr Möglichkeiten. Doch was passiert, wenn hier Macht auf niedriges Bewusstsein trifft? Werden dann die Regenwälder noch schneller abgeholzt, die Meere noch mehr mit Plastik verseucht, die Kriege noch “effizienter” geführt? Deswegen ist unser Wissen und unser Bewusstsein über den Transhumanismus so wichtig.

Die Welt, die Natur, ist gut. Sie braucht keine Manipulation, keine Verbesserung.

Stufe 2: Die Technologie im Menschen

Transhumanist steckt sich Batterien in den Arm, um sich zu laden

Auf der zweiten Stufe beginnt der Mensch diese Technologie nicht nur am, sondern auch im Körper zu tragen. Sie wird in seinen Körper hineingebaut.

Auch diese zweite Stufe ist bereits ansatzweise umgesetzt: beispielsweise in Form von implantierten Chips oder Sensoren. Es beginnt bei den Smartwatches, die ja auch schon Parameter wie Puls, Blutdruck oder Anzahl der Schritte erheben und auswerten.

Der nächste Schritt wird sein, daß die Barriere der Haut überwunden wird, so daß diese Technologie direkt im Körper arbeitet. Smarte Tattoos, die eine ähnliche Funktionalität wie Smartwatches aufweisen, sind erst der Anfang. Implantierte Chips oder Nanotechnologien sind seit einiger Zeiten verfügbar und wurden auch schon eingesetzt.

Die Medizin wird in diesem Bereich der Vorreiter sein, weil versprochen wird, dass durch diese Technologien schneller und besser Krankheiten diagnostiziert und auch therapiert werden können.

Das klingt natürlich für viele sehr verlockend, denn es wird eine Art technologischer Wunderpille versprochen, die einem die Eigenverantewortung für den eigenen Lebenswandel abnimmt. Die Technologie erledigt das für dich.

Bestimmt die Genetik über uns?

Die Transhumanisten gehen auch von einem genetischen Determinismus aus. Das heißt, die Genetik bestimmt darüber, wie wir uns entwickeln und welche Krankheiten wir bekommen. Entsprechend können mit Technologien auch Gentherapien vorangebracht und dadurch das menschliche Leben verlängert werden – bis hin zur Unsterblichkeit.

Es wird irgendwann soweit kommen, dass immer mehr Menschen mit der Technik “getunt” bzw. “verbessert” werden. Denken wir diese Entwicklung weiter, resultiert sie in Schnittstellen zwischen Gehirn und Technologie, auch neuronales Interface genannt.

Auf diese Weise können wir dann von einer neuen Art von Mensch oder Menschheit sprechen, dem “Mensch 2.0” – uasi eine neue Art von Spezies an der Schnittstelle zwischen Biologie und Technologie.

Der Mensch ist nicht heilig, sondern ein Zufallsprodukt der Evolution. Wir sollten unsere Evolution in die eigenen Hände nehmen. Genetische Verbesserung ist demnach „eines der moralischsten Dinge, die man tun kann“.

Max Moore (University of Southern California)

Großkonzerne vermarkten virtuelle Realitäten

Großkonzerne wie Google, Amazon, Facebook oder Apple forschen bereits seit längerem an der Schnittstelle von neuronalem Gehirn und Technologie.

Sie arbeiten an Schnittstellen, um die normale Realität und die virtuelle Realität miteinander verschmelzen lassen kann. Das ist alles keine Zukunftsmusik mehr.

Solche Entwicklungen finden bereits in den großen Laboren dieser Konzerne statt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie marktreif sind und den Menschen entsprechend angeboten werden.

Stufe 3: Halb Mensch, halb Maschine

Neil Harbisson Cyberorg Transhumanist

Neil Harbisson, ein in Großbritannien geborener und in Katalonien, Spanien, aufgewachsener Avantgarde-Künstler und Cyborg-Aktivist mit Sitz in New York City, ist der erste Mensch mit einer implantierten Antenne in seinem Schädel und der erste offiziell von einer Regierung anerkannte Cyborg.

Kommen wir also zur dritten Stufe. Diese beginnt, wenn die “neuen Menschen” bzw. der “Mensch 2.0”, wie ich ihn nenne, entstanden sind. Biologie und Technologie sind dann zu etwa gleichen Anteilen vertreten.

Das sind nicht irgendwelche wahnwitzigen Ideen von verrückten Spinnern, sondern daran wird tatsächlich gearbeitet. Das Ziel ist, ein organisches Gehirn auf einen Cyborg-Körper zu übertragen.

Dieser technologische Körper soll mithilfe des Gehirns gesteuert werden. Auf diese Art und Weise kann der ursprüngliche biologische Körper, wenn er alt geworden ist, abgelegt und die neuronalen Netzwerke des Gehirns mit der Technik des Cyborgs verbunden werden, um so weiterzuleben.

Verschiedene Forscher und Interessengruppen versuchen auf diese Weise, das Leben bis hin zur Unsterblichkeit zu verlängern.

Stufe 4: Biologisches und technologisches Gehirn werden austauschbar

Cyborg - der unsterbliche Mensch, das ultimative Ziel der Transhumanisten

Bei Stufe vier geht es letztendlich darum, dass vom biologischen Gehirn eine technologische eins zu eins Kopie erzeugt wird. Das entsprechende Projekt von Google heißt Google Brain.

Google Brain soll, wie der Name schon sagt, die Funktionsweise eines normalen menschlichen Gehirns so genau wie möglich nachbilden. Man rechnet mit seiner Vollendung ungefähr im Jahr 2030. Dann sollte es also möglich sein, die Informationen des biologischen Gehirns auf ein technologisches Gehirn zu übertragen. 

Weil das Gehirn komplett durch ein Computerprogramm ersetzt werden kann, soll es gemäß den Transhumanisten möglich sein, das biologische Gehirn einzuscannen und vollständig zu imitieren. Die Technik würde dann die Biologie zu 100 Prozent ersetzen.

So soll es dem Menschen möglich sein, seine Unsterblichkeit zu erreichen – auf Kosten seiner Biologie. Dies ist das ultimative Ziel dieser Transhumanismusbewegung.

Transhumanisten haben die Vorstellung, dass Bewusstsein durch die neuronalen Schaltkreise im Gehirn entsteht. Sozusagen als Selbstorganisation der Materie. Ob das so stimmt oder nicht, sei einmal dahin gestellt.

Hier erfährst Du meine eigene Sichtweise darüber, wer wir wirklich sind und wie wir durch Ideologien getäuscht werden.

Abschließende Gedanken zum Transhumanismus

Was passiert – mal ganz simpel gefragt – wenn Dir irgendwann der Strom ausgeht? Dann geht mit dem Licht auch Dein Bewusstsein aus – zumindest in der Vorstellung der Transhumanisten.

Hinter diesen Entwicklungen stehen Milliarden-Konzerne mit den hierfür notwendigen finanziellen Ressourcen, der entsprechenden Brainpower und Rechenkapazität. Für sie arbeiten tausende von in diesem Bereich weltweit führenden Spezialisten.

Es geht also keineswegs um irgendwelche Spinner. Insofern sollten wir ein Auge auf diese Entwicklung haben, zumal diese unsere Gesellschaft stärker verändern wird als vorangegangene Technologien.

Es geht jetzt nur nicht mehr um einen Sprung auf ein höheres technologisches Niveau, sondern um das Zurücklassen der Biologie. Die Transhumanisten fangen an, selbst Gott zu spielen. Sie wollen unseren Körper manipulieren und unsere Gene verändern.

Der Transhumanismus wird an der Realität scheitern, dass er in seinem materialistisch-mechanischen Weltbild nicht begreifen will, was das Leben, was Bewusstsein wirklich ist.

Die Transhumanisten sprechen gern und oft von Vervollkommnung oder Verbesserung des Menschen. Ich nenne es eine Verschlimmbesserung, weil wir uns damit immer mehr von unserer Biologie trennen. Wir haben die Biologie noch längst nicht in der Gänze verstanden und behaupten dennoch, dass sie ihre Fehler und ihre Macken hätte.

Das ist meines Erachtens der große Trugschluss.

Wenn es noch mehr als unseren physischen Körper gibt, was sind wir dann? Begebe Dich mit mir auf die Reise der Selbsterkenntnis. Melde Dich zu meinem kostenlosen zweistündigen Webinar “Der Weg zur wahren Selbsterkenntnis” an.

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Ich wünsche Dir alles Gute und vor allem bleib gesund!

Über den Autor RAIK GARVE

Raik Garve ist seit 2005 Gesundheitslehrer und Dozent in der Erwachsenenbildung. In seinen im gesamten deutschsprachigen Raum gehaltenen Vorträgen, Seminare und Webinaren vermittelt er seit vielen Jahren verständlich und praxisnah das gesamte Spektrum der Schul-, Natur- und Informationsmedizin. Das Ziel seiner Arbeit ist die Synthese von Erkenntnissen der klassischen Lehrschulmedizin mit der Jahrtausende alten Erfahrungsheilkunde zu einem für jeden Menschen leicht nachvollziehbaren und praktisch im Alltag umsetzbaren Gesamtkonzept. Mit diesem Wissen kann jeder zum Experten für die eigene Gesundheit werden.

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